Sie helfen den meist älteren Menschen beim Bügeln und Einkaufen oder sind einfach da zum Reden - die Ehrenamtlichen der Nachbarschaftshilfe. Doch nach 24 Jahren kann die Sozialstation St. Anna in Weingarten (Kreis Ravensburg) das Angebot nicht mehr aufrechterhalten. Der Hauptgrund, neben den zunehmenden bürokratischen Hürden: Es gibt zu wenige Ehrenamtliche. Viele seien inzwischen über 60 Jahre alt, wollten aufhören, heißt es seitens der Stiftung Liebenau.
Gibt es eine Zukunft für die Nachbarschaftshilfe?
Die gute Nachricht: Die Caritas Bodensee-Oberschwaben bemüht sich, eine Lösung in der Sache zu finden. Sie will als Vermittler fungieren, dass das Angebot künftig fortgesetzt werden kann. Erfahrung hat sie genug, sie begleitet bereits in rund 40 Orten die Nachbarschaftshilfe und unterstützt bei der Suche nach Ehrenamtlichen.
Ziel sei, vor allem auch jüngere Leute zu gewinnen, die sich in der Nachbarschaftshilfe engagieren, so die Caritas. Eine Möglichkeit könnte ein Studierendenprojekt in Kooperation mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Ravensburg sein. Träger der Nachbarschaftshilfen sind die jeweiligen Kirchengemeinden. Sie zahlen den Ehrenamtlichen Aufwandsentschädigungen.