Die Franziskanerinnen von Reute sind eine vielseitige Gemeinschaft von Schwestern, die im Geist des heiligen Franziskus leben und arbeiten. Sie widmen sich der Kranken- und Altenpflege, bieten Auszeiten und Tagungen für Erwachsene an und engagieren sich in der Kinder- und Jugendarbeit. Ein riesiger Klostergarten will ebenfalls besorgt werden.
Die Damiankapelle - ein meditativer Ort
Besucher kommen oft der Stille wegen in das Klosters, um zu innerer Ruhe zurückzufinden. Schwester Evamaria Eisele, die den ganzen Tag im Kloster beschäftigt ist, zieht sich indes in die hauseigene Damiankapelle zurück, wenn sie Abstand zum Alltag sucht und zur Ruhe kommen möchte.
SWR-Reporterin Thea Thomiczek hat Schwester Evamaria in der Damiankapelle im Kloster Reute besucht.
Die schlicht gehaltene Damiankapelle im Kloster Reute liegt im oberen Stockwerk direkt unter dem Dach. Sie ist auch für Besucher zugänglich. In der Mitte der Kapelle befindet sich das Damiankreuz, auch Franziskuskreuz genannt, nach dem Vorbild aus Assisi. Die Ikone zeigt den auferstandenen Christus, der auf die Menschen schaut.
Auf dem Damiankreuz sollen die Menschen sich wiederfinden können
Auf dem Kreuz selbst sind die Apostel, die Jünger, aber auch Menschen aller Schichten und selbst anderer Religionen abgebildet, erzählt Schwester Evamaria. So solle sich jeder in der Abbildung wiederfinden können.
Die Pietà zeigt große Nähe zu Jesus
Eine weitere Figur fasziniert die Schwester in der kleinen Kirche. Die Pietà oder auch Schmerzensmutter genannt. Sie zeigt Maria mit dem Leichnam ihres Sohnes, dem vom Kreuz abgenommenen Jesus. Für Schwester Evamaria drückt die Figur viel Emotion aus: "Die Nähe von Maria zu Jesus spürt man förmlich."
Den Himmel im Rücken
Wenn die Franziskanerschwester den etwas abgeschiedenen Ort aufsucht, setzt sie sich gerne auf ihren Gebetshocker - hinter ihr sind drei blaue Glasfenster. Mit dem Himmel im Rücken und den Geräuschen von draußen sei dieser Ort Balsam für die Seele, sagt sie.