Am Bodensee kennt sie fast jede und jeder: Die Wallfahrtskirche Birnau (Bodenseekreis) gilt als schönste Barockkirche der gesamten Region. Im 18. Jahrhundert wurde sie in herausragender Lage für die Reichsabtei Salem erbaut. Diese besondere Lage mit Aussicht über den Überlinger See und Teile des Obersees hat es auch dem langjährigen Oberbürgermeister von Ravensburg, Hermann Vogler, angetan.
Warum der Vorplatz der Birnau für ihn nicht nur ein schöner Aussichtspunkt ist, sondern ihn auch an seine Familiengeschichte erinnert, hat er SWR-Reporterin Thea Thomiczek erzählt.
Hermann Vogler liebt es, den Wechsel der Jahreszeiten vom Kirchvorplatz der Birnau aus zu beobachten. Der Blick hinab auf die Seefelder Kirche, das Naturschutzgebiet rund um die Mündung der Seefelder Aach, die Schiffsanlegestelle in Unteruhldingen, das Schloss Maurach sowie auf die Insel Mainau auf der gegenüberliegenden Seite sei einfach besonders und sagenhaft.
Die Birnau war Zufluchtsort für Frauen während des Krieges
Für Hermann Vogler zählt aber nicht nur der schöne Ausblick. An der Birnau ist er sich auch immer der Kulturleistung des Klosters Salem bewusst, von der die Birnau nur einen Teil ausmacht. Der langjährige Oberbürgermeister von Ravensburg ist in Unteruhldingen (Bodenseekreis) aufgewachsen, ganz in der Nähe der berühmten Birnau. Und so sei er schon als Kind oft mit seiner Mutter zur Birnau gekommen, da sie eine besondere Beziehung zu ihr hatte.
Seine Mutter sei den Menschen in der Birnau danach noch lange freundschaftlich verbunden geblieben. Als schließlich rund um die Wallfahrtskirche durch den Markgrafen von Baden Weinberge gepflanzt wurden, habe seine Mutter sogar eine Flasche der ersten Ernte erhalten - eine besondere Ehre. "Da waren wir immer sehr stolz, dass wir den ersten Birnauer Wein mitbekommen haben", so der 78-Jährige.