Das Rotwild in Baden-Württemberg ist laut Landesjagdverband wegen Inzucht gefährdet. Das geht aus einem offiziellen Bericht des Landes hervor. Das gilt auch für die Tiere auf der Adelegg bei Isny im Allgäu (Kreis Ravensburg). Die Berglandschaft ist eine von fünf Regionen in Baden-Württemberg, in denen Rotwild leben darf.
Auf der Adelegg sind etwa 150 Rothirsche und Hirschkühe heimisch. Auch bei diesen Tieren sei ein hoher Verwandtschaftsgrad festgestellt worden, heißt es von dem zuständigen Förster Johannes Merta. Genetisch bedingte Fehlbildungen, wie in anderen Regionen, seien aber noch nicht aufgefallen.
Problem für heimische Tierart Bedrohtes Wappentier: Inzucht gefährdet Rothirsche in BW
Rothirsche haben in Baden-Württemberg zu wenig Platz, kritisieren Jäger. Sie beobachten Fehlbildungen bei den Tieren, eine Folge von Inzucht.
Hirsche auf der Adelegg isoliert
Die Rothirsche leben auf der Adelegg abgeschieden von anderen Rotwild-Gruppen. Grund ist laut Förster Johannes Merta die Bundesstraße 12 neu bei Isny. Weil es über diese Straße keine Grünbrücken gibt, könnten keine Tiere zuwandern und für genetische Auffrischung sorgen, so Merta. Er sieht auf Dauer den Hirschbestand in Gefahr.
Auch der Landesjagdverband warnt: Wenn nichts passiere, könne der Rothirsch regional aussterben. Ein offizieller Bericht der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt beschreibt ebenfalls, dass ein dauerhaft gesunder Rotwildbestand nicht mehr gesichert sei. Auf der Adelegg könnte es helfen, Rotwildhirsche aus entfernten Gebieten auszusetzen, meint Johannes Merta.
Der Rothirsch ist das größte heimische Säugetier
Der Rothirsch hat für Baden-Württemberg eine besondere Bedeutung: Er ist das Wappentier des Landes und ist zugleich das größte heimische Säugetier. Die Männchen können vom Geweih bis zum Schwanz 2,50 Meter lang werden und laut der Deutschen Wildtierstiftung bis zu 250 Kilogramm wiegen.