"Requiem für Alice" heißt die Trauermusik, die der Schweizer Komponist, Sänger und Performer Elia Rediger komponiert hat. Es geht um die AfD-Politikerin Alice Weidel aus dem Wahlkreis Bodensee und ihre Rede im Bundestag am 31. Januar dieses Jahres. Darin hatte sie der Ampel-Regierung unter anderem vorgeworfen, das Land mit illegalen Migranten zu "fluten". "Jeder kann kommen, keiner muss gehen. Ich kann Ihnen sagen: Burkas, Kopftuchmädchen und alimentierte Messermänner [...] werden unseren Wohlstand, das Wirtschaftswachstum und vor allem den Sozialstaat nicht sichern", so Weidel damals.
Zusätzlich zur Komposition schuf Rediger gemeinsam mit dem Regisseur und Videokünstler Michael von zur Mühlen ein Musikvideo. Darin zeigen sie in einer fiktiven 3D-Animation eine gealterte Alice Weidel, die im Jahr 2044 auf ihre Rede im Bundestag zurückblickt und schließlich auf die Knie fällt und singt: "In tiefer Reu und schwerem Sinn bereue ich, Politikerin."
Das "Requiem für Alice" entstand im Rahmen des Digitalprojekts "Atonal für Deutschland" vom PODIUM Esslingen, bei dem sich Komponistinnen und Komponisten sowie Videokunstschaffende mit dem wachsenden Rechtsextremismus auseinandersetzen, genauer gesagt mit im Netz millionenfach verbreiteten Hassreden. Das Stück wird im Kloster Bebenhausen aufgeführt. Komponiert ist es für Streichquartett, Bassposaune und Gesang.