Zwei Tage nach der Tat sind in Markdorf viele Bürgerinnnen, Bürger sowie der Bürgermeister betroffen. Eine 44-jährige Frau ist am Samstag an ihrer Arbeitsstelle in einem Laden mit Postfiliale in der Stadt erschossen worden. Der mutmaßliche Täter soll ihr 47-jähriger Ehemann gewesen sein, der von ihr getrennt lebte.
Die Tat geschah in aller Öffentlichkeit. Andere Menschen, die sich als Kunden im Laden aufhielten, wurden nicht verletzt. Die Spurensuche vor Ort ist vorläufig abgeschlossen, das Geschäft blieb am Montag geschlossen. Wie gehen die Bürgerinnen und Bürger in Markdorf jetzt mit der Tat um? SWR-Reporterin Marlene Fuchs war vor Ort.
Abschiednehmen vor Ladentür
Vor der geschlossenen Ladentür in Markdorf liegen nach der Tat Blumen. Dutzende Kerzen leuchten. Auf von Hand geschriebenen Zetteln steht "Unser tiefes Mitgefühl für die wunderbaren Frauen der Markdorfer Post" und "Wir denken an euch". Vereinzelt laufen Menschen vorbei, lesen die Zettel, halten kurz inne. Die Betroffenheit nach den tödlichen Schüssen, durch die die 44-jährige Frau am Samstag noch vor Ort starb, ist groß in der Stadt.
Diese Betroffenheit, der Schock und die große Trauer über die Tat – diese Gefühle einten die Bewohnerinnen und Bewohner Stadt momentan, sagt Markdorfs Bürgermeister Georg Riedmann (CDU).
Gedenken an getötete Frau in Gottesdienst
Spontan organisierten am Sonntag die katholische und evangelische Kirchengemeinden einen ökumenischen Gottesdienst für die 44-jährige Frau. Viele Menschen seien zusammengekommen, um ihr zu gedenken – auch für ihn persönlich ein sehr bewegender Abend, sagt Bürgermeister Riedmann.
Er sei mit großer Anteilnahme bei den Angehörigen. Er habe gespürt, wie erschüttert und verzweifelt sie sind, so Riedmann.
Der 47-jährige Tatverdächtige sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft. Laut Polizei sei er zur Tatzeit betrunken gewesen, das Motiv sei noch unklar. Den genauen Tathergang will die Kriminalpolizei Friedrichshafen mit der Ermittlungsgruppe "Mix" aufklären.