Das Polizeipräsidium Konstanz braucht dringend medizinische Unterstützung und sucht Ärztinnen und Ärzte, die mit ihm zusammenarbeiten. Laut einer Sprecherin gibt es zu wenig Mediziner, die die Polizei rufen kann, wenn ärztliches Fachwissen benötigt wird. Mit Stellenanzeigen bei Facebook und einer Informationskampagne soll sich das ändern.
Medizinisches Fachwissen in vielen Fällen gefragt
Immer wieder ist die Polizei auf die Expertise von Ärzten angewiesen, etwa wenn sie zu einem Toten gerufen wird, Autofahrer auf Alkohol oder Drogen getestet werden müssen oder ein Mensch in Polizeigewahrsam keinen gesunden Eindruck macht. Doch im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums Konstanz - dazu gehören die Landkreise Konstanz, Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar-Kreis - sei es in der Vergangenheit schwierig gewesen, Ärzte für diese Aufgaben zu gewinnen, so eine Sprecherin der Polizei.
Polizei will Ärztepool aufbauen
Die Polizei plant, einen größeren Pool an Ärzten, die bei Bedarf gerufen werden können, aufzubauen. Derzeit verteile sich die Belastung auf eine kleine Gruppe an engagierten Medizinerinnen und Medizinern, so eine Polizeisprecherin. Es sei bislang zwar immer gelungen, einen Arzt für die anstehenden Aufgaben zu finden. Das sei für die Polizei aber oft mit einem erheblichen Zeit- und Organisationsaufwand verbunden.
Das gelte auch, wenn die Polizei die Notaufnahmen der Kliniken in Anspruch nehme. Die seien oftmals ausgelastet und es komme auch dort zu Wartezeiten, in denen die Polizeibeamten dann nicht für andere Einsatzlagen zur Verfügung stünden.
Polizei sucht per Werbekampagne nach Medizinern
Das Polizeipräsidium versucht deshalb nun mit Anzeigen in den Sozialen Medien, interessierten Ärztinnen und Ärzten den Job schmackhaft zu machen. Bewerben können sich Mediziner jeder Fachrichtung. Die Polizei wirbt mit flexiblen Einsatzzeiten, einer unkomplizierte Abrechnung sowie Fahrtkostenerstattung. Im Oktober gibt es außerdem in Konstanz und Tuttlingen Infoveranstaltungen zum Thema.