Der Erzbischof von Vaduz in Liechtenstein, Wolfgang Haas, geht in den Ruhestand. Papst Franziskus hat den altersbedingten Amtsverzicht des 75-Jährigen angenommen. Das teilt der Vatikan mit. Haas feierte Anfang August Geburtstag und erreichte damit jene Altersgrenze, mit der Bischöfe gemäß Kirchenrecht ihren Amtsverzicht anbieten müssen. Der konservative Erzbischof war in Liechtenstein umstritten, bei seiner Amtseinführung 1997 boykottierten die Regierung und fast der gesamte Landtag die Zeremonie.
Während seiner Amtszeit stets umstritten
Wolfgang Haas war einer von mehreren sehr konservativen Bischöfen, die in den 1980er-Jahren im deutschsprachigen Raum von Papst Johannes Paul II. ernannt wurden. Im Bistum Chur stieß Haas durch seine äußerst konservative Amtsführung, seinen Kommunikationsstil und seine Personalentscheidungen auf Widerspruch bei Katholikinnen und Katholiken. Im Dezember 1997 beendete Papst Johannes Paul II. die konfliktreiche Amtszeit, indem er das Fürstentum Liechtenstein kirchenrechtlich vom Schweizer Bistum Chur abtrennte und den gebürtigen Liechtensteiner Haas zum Erzbischof von Vaduz beförderte. Auch dort allerdings gab es viel Kritik an ihm. So sorgte er auch jüngst wieder für Schlagzeilen, als er die geplante Ehe für alle in Liechtenstein kritisierte.
Fürstentum schafft zivilrechtliche Unterschiede ab Umstrittener Liechtensteiner Erzbischof kritisiert Ehe für alle
Im Fürstentum Liechtenstein soll die Ehe für alle eingeführt werden. Das kritisiert der umstrittene katholische Erzbischof Wolfgang Haas in einem offenen Brief an die Landesregierung.
Erzbischof Haas bittet um Nachsicht und Verzeihung
In zwei nun veröffentlichten Abschiedsbriefen zeigt sich Erzbischof Haas selbstkritisch. So spricht er von "persönlichem Ungenügen" und "Mängeln". Er könne jedoch guten Gewissens sagen, niemandem bewusst Leid zugefügt zu haben. Dennoch bittet er um Nachsicht und Verzeihung. Übergangsweise betreut der Feldkircher Bischof Benno Elbs nun die Liechtensteiner Erzdiözese Vaduz.