Die Region Bodensee-Oberschwaben bereitet sich auf Ostern vor. Zu den Feiertagen gehören in der Region auch spezielle Bräuche. In Leutkirch im Allgäu (Kreis Ravensburg) findet am Ostermontag zum Beispiel der sogenannte Klöckles-Markt statt. Dabei werden hartgekochte, gefärbte Eier gegeneinander geschlagen - bis die Eierschale bricht. Das ist eine Art Wettbewerb und hat in Leutkirch Tradition: Den Klöckles-Markt gibt es schon seit 200 Jahre.
Tradition haben vielerorts auch Osterbrunnen. So ist beispielsweise in Markelfingen (Kreis Konstanz) seit dem vergangenen Wochenende ein bunter Osterbrunnen zu sehen. 3.000 Ostereier haben die Markelfinger bemalt, um den Brunnen in der Ortsmitte damit zu schmücken. Dafür werden grüne Thuja-Zweige um Stahlbögen gebunden und dann die Ostereier daran befestigt.
Veronika Harter hatte vor acht Jahren die Idee für den Osterbrunnen in Markelfingen. Der Osterbrunnen sei inzwischen zu einem Markenzeichen von Markelfingen geworden. "Einige Leute kommen von weit her, um ihn zu sehen", sagt sie.
Osterbrunnen in Markelfingen feierlich eingeweiht
Am vergangenen Samstag ist der Osterbrunnen bei einer Eröffnungsfeier gesegnet worden. Er ist nun drei Wochen lang zu sehen. Osterbrunnen sollen den Dank für lebensspendendes Wasser symbolisieren.
In einigen Orten, wie in Weißenau (Kreis Ravensburg), werden die Gläubigen vor Ostern mit hölzernen Rätschen zum Gottesdienst gerufen - weil die Glocken bis zur Osternacht schweigen.
Ostergarten mit mehr als 50 Figuren auf der Halbinsel Höri
Im Ostergarten in Kattenhorn auf der Halbinsel Höri (Kreis Konstanz) werden an sieben Stationen die letzten Tage im Leben von Jesus Christus dargestellt. Über 50 Figuren zeigen etwa den Einzug in Jerusalem, die Kreuzigung und die Auferstehung.
Biblische Auferstehungsgeschichte vor Petruskirche inszeniert Ostergarten mit Passionsgeschichte auf der Höri
Neben Hasen und Ostereiern geht manchmal die eigentliche Ostergeschichte unter, findet Gerlinde Stauß. Deshalb hat sie um die Petruskirche in Kattenhorn einen Ostergarten aufgebaut.
Tierischer Besuch am Palmsonntag in Friedrichshafen
Am vergangenen Sonntag wurde in vielen Kirchengemeinden mit dem Palmsonntag der Beginn der Karwoche gefeiert. In der Gemeinde St. Petrus Canisius in Friedrichshafen war vor der Kirche ein Esel dabei. Denn in der Bibel steht, dass Jesus an diesem Tag auf einem Esel nach Jerusalem ritt. "Die Leute damals waren wahrscheinlich verwundert, dass er nicht mit einem großen Pferd nach Jerusalem reitet, wie ein König das eigentlich tun sollte, sondern mit einem Esel", sagt Diakon Stefan Ardemani.
Esel Herkules sorgte bei den Gottesdienstbesuchern in Friedrichshafen eher für Begeisterung als für Verwunderung. Mit in das Gotteshaus durfte das Tier nicht. Im Gottesdienst erinnerte der Pfarrer aber an die christliche Botschaft des Palm-Esels. Er gilt als ein Symbol des Friedens.
Osterfeuer von Karsamstag auf Ostersonntag
Kirchen haben zu Osterfeuer und Gottesdienst eingeladen Osterfeuer am Bodensee und in Oberschwaben
Zum Osterwochenende gehören neben geschmückten Brunnen und bemalten Eiern an vielen Orten auch Osterfeuer. Auch dieses Jahr wurden sie in der Region Bodensee-Oberschwaben entfacht.