Bauernleben um 1900 mit allen Sinnen erleben

Bauernhaus-Museum in Wolfegg feiert Saisonstart

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Marion Kynaß
SWR-Redakteurin Marion Kynaß Autorin Bild
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Hildegard Eichenhofer
Hildegard Eichenhofer SWR Autorin Bild

Das Bauernhaus-Museum in Wolfegg ist am Wochenende in die neue Saison gestartet. Damit wird den Besuchern auch ein neues Bauernhaus vorgestellt. Der Hof Beck aus Taldorf ist nun Teil des Museums.

Das Bauernhaus-Museum Wolfegg (Kreis Ravensburg) hat am Wochenende wieder seine Pforten für die Sommersaison geöffnet. Dieses Jahr gibt es auf dem Gelände des Freilichtmuseums eine neue Attraktion. Das Bauernhaus der Familie Beck aus Taldorf wurde in jahrelanger Arbeit auf das Museumsareal umgesetzt.
SWR-Reporterin Marion Kynaß hat sich das neue alte Haus angeschaut. Es ist inklusiv gestaltet, das heißt, dass es auch für alle Menschen mit Beeinträchtigungen erlebbar gemacht wurde.

Der neueste Zuwachs im Bauernhaus-Museum Wolfegg, der Hof Beck aus Taldorf bei Ravensburg, zeigt das Leben auf dem Land in Oberschwaben um 1900. Es ist ein Eindachhof, alles befand sich also unter einem Dach: das Wohnhaus und der Wirtschaftsteil mit Stall.

"Wir zeigen den Alltag der Menschen um 1900. Noch ohne Maschinen, ohne fließendes Wasser und ohne Strom."

Bauernhausmuseum Wolfegg
Dieser Aufsteller zeigt Mutter Maria in der Küche des Hofs. Bild in Detailansicht öffnen
Bauernhausmuseum Wolfegg
Diese Figur zeigt den Landwirt Franz senior. Bild in Detailansicht öffnen
Bauernhausmuseum Wolfegg
Kleidung wie diese trugen die Menschen in Oberschwaben um 1900. Bild in Detailansicht öffnen
Bauernhausmuseum Wolfegg
Da es keine Bilder der Familie gibt, sind die Familienmitglieder alle ohne Gesicht dargestellt. Bild in Detailansicht öffnen
Bauernhausmuseum Wolfegg
Dieser Plan zeigt, welche Wege der Landwirt mit dem Ochsengespann zurückgelegt hat. Bild in Detailansicht öffnen
Bauernhausmuseum Wolfegg
Der Hof Beck ist inklusiv, vieles kann hier ertastet werden. So auch die Dinkelkissen im Schlafzimmer der Familie. Bild in Detailansicht öffnen
Bauernhausmuseum Wolfegg
Zum inklusiven Konzept gehört auch eine sogenannte Fühlkuh. Bild in Detailansicht öffnen
Bauernhausmuseum Wolfegg
Der Hof Beck von außen - mit Erklärtafel über die Wasserversorgung. Bild in Detailansicht öffnen

Besucherinnen und Besucher erfahren, wie anders sich tägliche Verrichtungen abgespielt haben als heute. So erzählt Bäuerin Maria Beck, wie mühsam das Waschen und Putzen war - am Beispiel des Wechsels der Bettwäsche, die aus großen Leintüchern bestand: "Wasser schleppen, heiß machen … sauber und reinlich soll alles sein."

Das Leben um 1900 erfahrbar gemacht

Neben Bäuerin Maria Beck erzählen weitere fünf Familienmitglieder auf dem Hofgelände aus ihrem Leben: Ihr Mann, Bauer Franz Beck, ihre drei Kinder und die Schwester von Franz Beck, die ein Handicap hatte. Museumsbesucher sollen in den kleinen Episoden nachfühlen können, wie der Alltag der Menschen abgelaufen ist.
Gesprochen wurden die Texte von Familie Münst aus Schmalegg. Ihre Stimmen sind nun im Museum zu hören.

Auch für Menschen mit Handicap erlebbar

Das inklusive Konzept umzusetzen, sei in dem historischen Gebäude Hof Beck nicht immer ganz einfach gewesen, erklärt Museumsleiterin Tanja Kreutzer. Einerseits musste sichergestellt sein, dass alle Wege barrierefrei sind. Das Hofleben sollte aber auch so gut wie möglich mit allen Sinnen erlebbar gemacht werden. Man könne vieles erfühlen und ertasten, in ein mit Dinkelspelz gefülltes Bett darf man sich sogar hineinlegen. Alle Texte sind nicht nur in Audios, sondern auch in Gebärdensprache übersetzt, die in kleinen Videos abrufbar ist.

Im Bauernhaus-Museum in Wolfegg ist Saisoneröffnung gefeiert worden - mit einem neuen Bauernhaus, dem Hof Beck aus Taldorf.
Zur Saisoneröffnung kamen viele Besucher ins Bauernhaus-Museum in Wolfegg, um den neuen Hof Beck kennenzulernen.

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