Die 47. Naturschutztage am Bodensee in Radolfzell (Kreis Konstanz) sind am Sonntag zu Ende gegangen. Laut den Umweltschutzverbänden BUND und NABU, die die Tagung organisiert hatten, kamen mehr als 1.000 haupt- und ehrenamtliche Naturschützerinnen und Naturschützer in das Kongresszentrum Milchwerk nach Radolfzell.
Apokalypse-Forscher hält Vortrag
"Naturschutztage in Krisenzeiten. Sind wir noch zu retten?" war das Motto des ersten Tages. Dabei ging es darum, was Naturschützern trotz großen Krisen wie Krieg und hohen Energiepreisen Hoffnung gibt, sich für eine gesunde Umwelt einzusetzen. Zu dem Thema gab es drei Vorträge, unter anderem von einem Apokalypse-Forscher.
"Im Naturschutz leben wir eigentlich schon seit Jahrzehnten in einer Krise, denn das Artensterben und die Klimakrise sind Krisen, die es schon lange gibt", sagte NABU-Landeschef Johannes Enssle. Diese Krisen seien nicht weg, nur weil andere dazugekommen seien. Nun stelle sich die Frage, wie die Gesellschaft und die Politik mit dieser Vielzahl an Krisen umgehen würden, so Enssle.
Vorträge und Exkursion gehören zum Programm
An den vier Tagen standen bei den Naturschutztagen mehr als 40 Fachvorträge, Workshops, Diskussionsrunden sowie Exkursionen in Naturschutzgebiete auf dem Programm. Unter anderem führten die Exkursionen ins Wollmatinger Ried und in die Naturschutzgebiete Mettnau und Mindelsee.
Die Naturschutztage gibt es seit 1977 am Bodensee. Sie sind mittlerweile die größte Naturschutztagung im deutschsprachigen Raum.