In der "Gelbbauchunken AG" der Grundschule Reichenhofen (Kreis Ravensburg) kümmern sich rund 15 Schülerinnen und Schüler um den Erhalt der Gelbbauchunke in der Region. Denn diese gilt in Baden-Württemberg als stark bedroht und könnte bald aussterben. Das wollen die Grundschüler aus Reichenhofen ändern. Mit ihrer Arbeitsgemeinschaft feiern sie bereits erste Erfolge.
25 Unken und 600 Kaulquappen nachgewiesen
Wegen des Klimawandels fehle es der Gelbbauchunke hierzulande an Laichgewässern, erklärt Johannes Hilebrand, Lehrer und Leiter der "Gelbbauchunken AG". Deshalb hat er gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern 15 Tümpel in einem Waldstück nahe der Grundschule angelegt.
Die Kinder überwachen und pflegen den neuen Lebensraum der Tiere. Mit Erfolg: 25 Gelbbauchunken und rund 600 Kaulquappen konnten in den Tümpeln bisher nachgewiesen werden. "Für uns ist das ein riesiger Erfolg", sagt Johannes Hilebrand. Durch die Arbeit der Grundschüler sei der Gelbbauchunken-Bestand in der Region für die nächsten zehn bis 15 Jahren gesichert.
Unterstützung bekommen die Schüler unter anderem vom Landschaftserhaltungsverband (LEV) Landkreis Ravensburg. "Wir brauchen Menschen wie die Kinder hier in Reichenhofen, die der Natur etwas Gutes tun und sich um Strukturen wie diese hier kümmern", sagt Tobias Hornung vom LEV. Nur so könnten streng gefährdete Arten wie die Gelbbauchunke weiter existieren.
Projekt löst Begeisterung in Reichenhofen aus
Nicht nur bei den Kindern sei das Projekt sehr beliebt, auch viele Eltern seien interessiert und böten Unterstützung an, sagt Lehrer Johannes Hilebrand. Vor allem an den Wochenenden kämen viele Interessierte zu den neu angelegten Tümpeln. "Im Ort ist ein richtiges Unkenfieber ausgebrochen. Die Begeisterung ist groß", so Hilebrand. Damit habe er selbst nicht gerechnet, als er die AG gründete. Bei Schulfesten werden inzwischen sogar T-Shirts und Tassen mit Gelbbauchunken-Aufdruck verkauft.