Mehrere Organisationen haben am vergangenen Samstag zu Müllsammelaktionen aufgerufen. Viele Freiwillige haben sich für eine saubere Umwelt eingesetzt. Wild abgelagerter Müll, Plastik und Zigarettenkippen sind ein wachsendes Problem für die Landkreise in der Region Bodensee-Oberschwaben. Hunderttausende Euro kostet die Entsorgung und Reinigung jedes Jahr. Hotspots seien rund um Containerstandorte, versteckte Parkplätze oder entlang von Straßen, melden die Landratsämter am Bodensee, in Ravensburg, Sigmaringen und Biberach.
In Radolfzell (Kreis Konstanz) hat der Präventionsrat gemeinsam mit den Sportvereinen, dem Seniorenrat, dem Jugendgemeinderat und der Bürgerinitiative Stadtverschönerer zur Seeputzete eingeladen. Am Seeufer haben die Freiwilligen im Rahmen der Aktion "Kipp it Clean" besonders auf Zigarettenkippen geachtet. Sie seien zwar klein, verschmutzten die Umwelt aber stark, sagt Hans-Jürgen Schmielewski vom Verein Stadtverschönerer in Radolfzell. Und liegengelassene Kunststoffabfälle würden im Wasser früher oder später zu Mikroplastik.
Müllproblem wächst auch im Kreis Biberach
Auf über eine Million Euro schätzt der Kreis Biberach seine Kosten für das Sammeln und Entsorgen von Plastik, Glas, Hausmüll, Möbel oder Autoreifen. Bei der 6. Müllsammelaktion in Städten, Gemeinden und Teilorten des Landkreises haben Freiwillige Helfer illegal weggeschmissenen Müll gesammelt und an zentralen Sammelstellen abgegeben. Bürgerinnen und Bürger waren aufgerufen, wilden Müll in Wäldern, auf Wiesen und an Wegen einzusammeln.
Freiwillige Müllsammler stört Unrat in der Natur
Ein Staubsauger mitten im Wald sei die Initialzündung für ihr Engagement gegen den Müll gewesen, erzählt Christina Schmid. Auch ein Sofa habe sie schon entdeckt. Umso mehr freue sie sich, dass immer mehr Leute bei der Müllsammelaktion mitmachten: "Wir zählen weder die Menschen, noch wiegen wir den Müll. Wir sehen halt die Bilder von der Resonanz und den großen Müllbergen."
Zwei Frauen gegen Müll im Grünen
Mit Warnwesten, festen Schuhen Schutzhandschuhen, Säcken und Eimern zogen sie los. Den gesammelten Müll gaben sie an den rund 40 kommunalen Sammelplätzen ab. Viele Vereine oder Gruppen hätten angekündigt, mitzumachen, erzählte Christina Schmid, zum Beispiel Kindergärten, Feuerwehren oder Musikvereine. Landrat Mario Glaser (parteilos) als Schirmherr sagte, die Aktion sei auch ein Zeichen für Müllvermeidung.