Mit einem eigenen Aufzuchtprojekt versucht der Landkreis Ravensburg seit vier Jahren die Zahl der bedrohten Moorfrösche zu steigern. In den vergangenen Wochen wurde dafür wieder Laich in Naturschutzgebieten gesammelt, der jetzt unter geschützten Bedingungen ausgebrütet wird.
Zuständig ist der Biologe Moritz Ott vom Landschaftserhaltungsverband Ravensburg. Er betreibt auch die Aufzuchtstation, in der unter geschützten Bedingungen aus Laich und Kaulquappen kleine Moorfrösche werden.
Laichplätze der Moorfrösche sind schwer zu finden
Die Schwierigkeit ist, den Moorfroschlaich in den wenigen geeigneten Gebieten überhaupt zu entdecken. Nur wenige Tiere leben noch in Oberschwaben, entsprechend gering sind die Laichmengen. Biologe Moritz Ott orientiert sich zu Beginn der Saison an den leisen Rufen der Frösche, um Laichplätze zu finden. Dann kehrt er über einen Zeitraum von mehreren Wochen im Abstand von wenigen Tagen an die Plätze zurück, um Laich zu suchen.
Laichsaison der Amphibien startet in diesem Jahr früher
Die SWR-Landesschau hat ihn Anfang April bei der Suche begleitet. Die Laichzeit begann in diesem Jahr wegen der warmen Witterung rund drei Wochen früher als üblich.
In dieser Saison konnte Moritz Ott rund zehn Laichballen finden und in seine Aufzuchtstation bringen. Am Ende sollen sich daraus bis zu 2.500 Frösche entwickeln, die dann in einigen Wochen, wenn sie kräftig genug sind, an die Laichplätze zurückgebracht werden.
Aufmerksamkeit für den Moorfrosch
Der Landschaftserhaltungsverband will Aufmerksamkeit auf die bedrohte Amphibienart lenken. Eine Webseite informiert über die Tiere, außerdem eine Wanderausstellung, die schon an vielen Orten in Oberschwaben zu sehen war. Derzeit wird sie im Naturschutzzentrum Schopflocher Alb gezeigt und ist im Sommer auch auf der Landesgartenschau in Wangen zu Gast.
Wie kleine Kaulquappen langsam zu Fröschen werden, gibt es zum Beispiel bei Instagram zu sehen.
Biologe Moritz Ott und der Landschaftserhaltungsverband wollen so lange mit dem Moorfroschprojekt weitermachen, bis die Population ausreichend gewachsen ist.