Am Bodensee sind bei einer Routinekontrolle fünf Exemplare der stark gefährdeten Europäischen Laubfrösche entdeckt worden. Das hat die Heinz-Sielmann-Stiftung mitgeteilt, die sich für Naturschutz einsetzt. Einer ihrer Forscher habe die Frösche in einem Weiher bei Überlingen (Bodenseekreis) gefunden, den die Stiftung angelegt hatte.
Laut Mitteilung ist der grün gefärbte Europäische Laubfrosch mit nur fünf Zentimetern Länge der kleinste der heimischen Frösche. Er gelte als Leitart, weil er sehr empfindlich auf Umwelteinflüsse reagiere. So etwa sei er auf saubere Gewässer angewiesen. Und die habe er in dem Überlinger Weiher wohl gefunden.
Stiftung hatte Weiher-Biotop erst vor zwei Jahren angelegt
Die Heinz-Sielmann-Stiftung hatte den Weiher 2021 auf einem ehemaligen Maisacker angelegt und wertet die Aktion - mit dem Fund der Frösche - als Erfolg. Der Europäische Laubfrosch gilt in Deutschland als gefährdet, in Baden-Württemberg sogar als stark gefährdet. Laut Experten machen ihm Grundwasserabsenkungen zu schaffen sowie Wege und Straßen, die seinen Lebensraum zerschneiden.
Neue Biotope als Chance für Wiederansiedlung gefährdeter Arten
Mit dem Anlegen neuer Biotope und ihrer Vernetzung will die Heinz-Sielmann-Stiftung eigenen Angaben zufolge verloren gegangene Lebensräume für gefährdete Arten wieder zurückbringen. So hatte sie vor zwei Jahren gleich fünf Weiher bei Überlingen angelegt. Es sei bereits der 44. Standort in der Bodensee-Region, so die Stiftung. Sie geht auf den bekannten Tierfilmer Heinz Sielmann zurück, der sie 1994 zusammen mit seiner Frau gegründet hatte.