Studie zeigt: Projekt wäre realisierbar

Konstanz und Kreuzlingen planen klimafreundliche Wärmeversorgung

Stand
Autor/in
Stefanie Baumann
SWR-Redakteurin Stefanie Baumann Autorin Bild
Onlinefassung
Corinna Scheller
SWR-Redakteurin Corinna Scheller Autorin Bild

Konstanz und Kreuzlingen planen eine grenzüberschreitende, klimafreundliche Wärmeversorgung. Eine Machbarkeitsstudie kommt zu dem Ergebnis: Ein solches Projekt wäre möglich.

Die Nachbarstädte Konstanz und Kreuzlingen wollen in Zukunft stärker auf klimaneutrale Wärmequellen setzen und streben ein grenzüberschreitendes Wärmeversorgungskonzept für Kreuzlingen und die Konstanzer Stadtteile Paradies und Altstadt an. Eine Machbarkeitsstudie kommt jetzt zu dem Ergebnis, dass das gemeinsame Projekt technisch und wirtschaftlich realisierbar wäre.

Wärme aus dem Bodensee und aus einer Müllverbrennungsanlage

Die Wärme für ein gemeinsames Versorgungsnetz soll aus dem Bodensee kommen und aus der Müllverbrennungsanlage im schweizerischen Weinfelden. Dort werden Abfälle aus dem Kreis Konstanz und dem Thurgau verbrannt, die dabei entstehende Abwärme könnte nach Kreuzlingen und Konstanz weitergeleitet werden.

"Bis zum ersten Spatenstich wird es noch einige Jahre dauern."

Laut Machbarkeitsstudie würden sich sowohl der Bau einer solchen Fernwärmeleitung als auch die thermische Nutzung des Bodenseewassers finanziell rechnen. Nun müsse aber noch sehr viel geplant werden, so Christopher Pape, Sprecher der Konstanzer Stadtwerke. Dazu gehören unter anderem die Standortsuche für Technikzentralen und eine Genehmigungsplanung für die Nutzung der Seewasserwärme. "Bis zum ersten Spatenstich wird es noch einige Jahre dauern", sagt Christopher Pape.

Das Ziel ist es, Öl- und Gasheizungen in Konstanz und Kreuzlingen zumindest teilweise durch ein thermisches Netz zu ersetzen und sich damit unabhängiger von fossilen Energien zu machen.

Ähnliche Energie-Projekte im Kanton Thurgau und Meersburg

Energie-Projekte wie in Konstanz und Kreuzlingen gibt es auch in anderen Städten und Gemeinden rund um den Bodensee. Der Kanton Thurgau will beispielsweise bis zu fünf Seethermie-Kraftwerke am Bodensee bauen, um aus dem Seewasser klimaneutral Energie zu gewinnen. Unterstützt wird das Projekt von 14 Gemeinden im Thurgau.

Am deutschen Bodenseeufer könnte die Stadt Meersburg (Bodenseekreis) die erste Kommune werden, die mit der Gewinnung von Wärmeenergie aus dem Bodensee ein eigenes Nahwärmenetz betreibt. Bei der sogenannten Seethermie wird Wasser aus 20 bis 40 Meter Tiefe aus dem Bodensee entnommen und über eine Leitung in eine Energiezentrale geführt. Diese Zentrale soll neben der Therme in Meersburg entstehen. Die Therme wäre dann auch das erste Gebäude, das voraussichtlich ab 2027 auf diese Art beheizt werden könnte.

Mehr über Fernwärme und Seethermie

Meersburg

Umweltfreundliche Alternative zu Öl, Holz und Gas Seethermie: Meersburg will mit Bodenseewasser heizen

Mehrere Kommunen am Bodensee planen, Seethermie für die Wärmeversorgung zu nutzen. Auf der deutschen Seite könnte Meersburg die erste Stadt sein, die mit Bodenseewasser ein Nahwärmenetz betreibt.

SWR4 BW aus dem Studio Friedrichshafen SWR4 BW aus dem Studio Friedrichshafen

Ostrach

Eigenes lokales Energieprojekt Genossenschaft realisiert Nahwärmenetz in Ostrach

Die Genossenschaft "Bürgerprojekt BWO Energie" versorgt Haushalte in Ostrach mit Wärme. Diese kommt von einer nahegelegenen Biogasanlage. Ein Erfolgskonzept, sagen die Mitglieder.

SWR4 BW aus dem Studio Friedrichshafen SWR4 BW aus dem Studio Friedrichshafen

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent.