Am Donnerstag war Bettina Gräfin Bernadotte, die Chefin der Blumeninsel Mainau (Kreis Konstanz), beim "Talk im Grünen" auf der Landesgartenschau Wangen im Allgäu (Kreis Ravensburg) zu Gast. Gemeinsam mit SWR-Moderatorin Tina Löschner sprach sie über Nachhaltigkeit, Engagement und das Aufwachsen auf der Insel Mainau
Starker Regen: Talk aus dem Grünen nach drinnen verlegt
Wegen des schlechten Wetters konnte das Gespräch nicht wie geplant im Grünen stattfinden, sondern wurde in die danebenliegende Gaststätte "Hofladen" verlegt. Das schadete der Veranstaltung keineswegs. Mehr als 60 Menschen waren da.
Etwas mehr als eine Stunde sprach die Chefin der Blumeninsel Mainau mit SWR-Moderatorin Tina Löschner. Dabei ging es zum Beispiel um die Zusammenarbeit der Mainau mit der Wangener Landesgartenschau. Man habe schon auf der Landesgartenschau in Überlingen (Bodenseekreis) Kontakt geknüpft, in dieser Branche kenne man sich ohnehin, so Bettina Gräfin Bernadotte. Daraus ist die sogenannte Mainau-Lounge entstanden, die in einem Gewächshaus in Wangen eingerichtet wurde. Viele verschiedene Pflanzen stehen dort als Leihgabe der Mainau, dazwischen Bänke und Liegestühle.
Klimawandel und Fachkräftemangel sind Herausforderungen für die Blumeninsel
Bettina Gräfin Bernadotte erzählte im Gespräch auch von Herausforderungen, vor der die Blumeninsel steht. Ein zentrales Problem sei der Klimawandel. Man versuche beispielsweise, den Garten so zu gestalten, dass er den Klimaveränderungen standhalten könne. "Wir optimieren unter anderem die Standorte der Pflanzen. Das bedeutet in der Konsequenz, dass wir weniger düngen müssen, weniger Pflanzenschutz machen müssen." Außerdem setzte man auf der Mainau inzwischen auf Pfandsysteme in der Gastronomie, um möglichst nachhaltig zu sein.
Hören Sie hier den ersten Teils des Gesprächs mit Bettina Gräfin Bernadotte:
Ein weiteres Problem sei außerdem der Fachkräftemangel, so die Unternehmerin. Es werden zunehmend schwieriger, Personal zu finden. In der Saison arbeiten auf der Blumeninsel knapp 400 Menschen. Man müsse sich aber aufgrund des demografischen Wandels darauf einstellen, in Zukunft mit weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auszukommen.
Gesellschaftliches Engagement ist Mainau-Chefin wichtig
Neben ihrer Arbeit als Chefin der Insel Mainau ist Bettina Gräfin Bernadotte auch gesellschaftlich engagiert. So zum Beispiel bei den von ihr ins Leben gerufenen Minigärtnern, von denen sie auf der Bühne leidenschaftlich erzählte. Dort lernen Kinder die verschiedenen Aspekte des Gärtnerns kennen und probieren sich aus. Außerdem unterstützt sie als Vorsitzende der Mentorstiftung Deutschland Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Verhältnissen. Für ihren Einsatz für die Gesellschaft erhielt Bettina Gräfin Bernadotte viel Applaus.
Hören Sie hier den zweiten Teils des Gesprächs mit Bettina Gräfin Bernadotte:
Kindheit auf der Mainau und Verwandschaft zum schwedischen Königshaus
Neben den großen Fragen wie Klimawandel und Nachhaltigkeit zeigte sich Bettina Gräfin Bernadotte aber auch offen, ein bisschen aus dem Nähkästchen zu plaudern. Sie erzählte von ihrer Kindheit auf der Insel Mainau und davon, wie sie im Sommer Abends das Inselgelände erkundete: "Da lag immer ein ganz besonderer Duft in der Luft." Es habe einige Zeit gebraucht, bis sie als Kind verstanden habe, dass sie in besonderen, privilegierten Verhältnissen aufgewachsen sei. "Ich fand es sonst natürlich immer einfach doof, dass meine Freunde und die Schule so weit weg waren."
Was viele der Besucherinnen und Besucher aber am meisten interessierte, war das Verhältnis der Familie Bernadotte mit ihrer Verwandschaft im schwedischen Königshaus. Sie genieße jede Reise in das skandinavische Land, so Bettina Gräfin Bernadotte, die selbst sogar nur die schwedische Staatsbürgerschaft besitzt. Man sei in regelmäßigem Kontakt und freue sich immer über ein Wiedersehen. Mit der schwedischen Kronprinzessin Victoria wolle sie aber nicht tauschen.
Der "Talk im Grünen" mit Bettina Gräfin Bernadotte auf der Landesgartenschau Wangen in Bildern:
Talk mit ChrisTine Urspruch wird nachgeholt
Zum "Talk im Grünen" lädt das SWR Studio Friedrichshafen einmal im Monat auf die Landesgartenschau ein. Der erste Termin mit Tatort-Schauspielerin ChrisTine Urspruch, die in Wangen lebt, musste wegen starken Regens ausfallen. Das Gespräch wird am Samstag, den 21. September, bei hoffentlich besserem Wetter nachgeholt.
Ausblick: Roland Roth und Ernst Hutter im September und Oktober
Zum "Talk im Grünen" im September hat der SWR den Wetterexperten Roland Roth von der Wetterwarte Süd in Bad Schussenried (Kreis Biberach) eingeladen. Er wird unter anderem über die besondere Wetterlage dieses Sommers sprechen. Zum Ende des Monats hat der SWR ausnahmsweise einen zweiten Gast. Der Talk mit Schauspielerin ChristTine Urspruch musste im Mai wegen des Wetters verschoben werden und wird dann nachgeholt.
Zum Abschluss im Oktober kommt Ernst Hutter auf die Landesgartenschau-Bühne nach Wangen. Der Vollblut-Musiker hat seine Abschiedstournee angekündigt. Nach 25 Jahren an der Spitze der Blaskapelle "Ernst Hutter & Die Egerländer Musikanten" will er es ab Ende nächsten Jahres ruhiger angehen lassen.