Unter dem Motto "Unsere Ziele. Unsere Zukunft. Unsere Verantwortung" diskutieren am Bildungszentrum Markdorf (Bodenseekreis) Jugendliche am Donnerstag bei der Kreisjugendkonferenz über ihre Ideen, Wünsche und Forderungen an die Politik. Der Kreisjugendrat - das Jugendparlament auf Kreisebene - stellt sich als neue Schnittstelle zur Kreispolitik vor. Er wurde im vergangenen Dezember gegründet und ist bisher in ganz Baden-Württemberg einzigartig.
Kreisjugendkonferenz in Markdorf: Auch Entscheidungsträger sind dabei
Die 18 Jugendkreisrätinnen und Jugendkreisräte haben die Konferenz mit organisiert und führen durch den Tag. Eingeladen sind Schülerinnen und Schüler aus dem ganzen Landkreis, um ihre Ideen und Wünsche einzubringen. Diskutiert werden soll über Themen wie Schule, Freizeit, Nahverkehr oder Klima. Geplant ist, dass die Jugendlichen in kleinen Gruppen bei den unterschiedlichen Ausschüssen ihre Themen erarbeiten und zum Schluss priorisieren. Bei der Konferenz sind auch Kreisräte, Amtsleiter und andere Entscheidungsträger vor Ort. Mit ihnen können und sollen sich die Jugendlichen über ihre Forderungen austauschen.
Erster Kreisjugendrat im Land eingerichtet Jugendliche im Bodenseekreis dürfen mitreden
Als erster Landkreis in Baden-Württemberg hat der Bodenseekreis einen Kreisjugendrat eingerichtet. Am Montag kamen die Schülerinnen und Schüler zu ihrer ersten Sitzung zusammen.
Kreisjugendrat im Bodenseekreis: Einzigartig im Land
Die Kreisjugendkonferenz findet bereits zum dritten Mal statt. Zum ersten Mal ist der neue Kreisjugendrat dabei, der sich für die Belange der Jugendlichen im Kreis einsetzen soll. Im Jugendhilfeausschuss hat der Kreisjugendrat sogar ein stimmberechtigtes Mitglied. Außerdem hat er ein Budget von 5.000 Euro im Jahr zur Verfügung, über das er selbst entscheiden darf.
Forderung: Bessere Zugverbindung für Schülerinnen und Schüler
Die Jugendräte sind zwischen 14 und 19 Jahre alt. Sie wurden von Schulen aus dem Landkreis sowie den beiden bestehenden Jugendgemeinderäten in Friedrichshafen und Überlingen sowie dem Ring politischer Jugend entsandt.
Eines ihrer Themen ist zum Beispiel der öffentliche Nahverkehr. Die Jugendräte wollen sich für eine bessere Zugverbindung nach Friedrichshafen-Ost einsetzen. Dort befinden sich viele Schulen. "Schülerinnen und Schüler, die aus Richtung Meckenbeuren kommen, müssen jeden Morgen am Stadtbahnhof in Friedrichshafen umsteigen", sagt der 15-jährige Jonathan Brenner. Das sei umständlich und der Anschlusszug oft verspätet. Die Forderung soll in den neuen Nahverkehrsplan für den Bodenseekreis aufgenommen werden.
Im Nachtbusverkehr habe sich in den vergangenen Jahren schon viel getan im Bodenseekreis, sagt Jonathan Brenner. "Da sind wir grundsätzlich zufrieden. Wir wünschen uns jetzt dazu mehr Feedback und Rückmeldungen von den Nutzerinnen und Nutzern der Nachtbusse". Erstmals kamen die neuen Kreisjugendrätinnen und Kreisjugendräte im vergangenen Dezember zu einer Sitzung zusammen.
Der Bodenseekreis ist der erste Landkreis in Baden-Württemberg mit solch einem Gremium. Andere Landkreise wollen bald nachziehen. Auch im Landkreis Konstanz soll ein Kreisjugendrat eingeführt werden.