Der am Montag im Konstanzer Kreistag eingebrachte Kreishaushalt für 2025 sieht neben vielen Investitionen vor allem eine Steigerung der Kreisumlage und eine saftige Neuverschuldung vor. Der Kreishaushalt wird voraussichtlich ein Gesamtvolumen von rund 580 Millionen Euro haben.
Bei den Investitionen habe man einen Rekordwert erreicht, so die Leiterin der Kämmerei, Simone Kruthoff. Um das zu finanzieren, soll der Hebesatz für die Kreisumlage um 2,6 Prozentpunkte steigen. Damit sollen zusätzlich neun Millionen Euro hereinkommen.
Soziales, Personal und mehr Geld für Gesundheitsverbund
Größter Posten bei den Ausgaben ist erneut der für Soziales. 309 Millionen Euro gehen in Transferleistungen für Bürgergeldbezieher für die Gemeinden und die Stadt Konstanz. Der zweitgrößte Etat ist für das Personal eingeplant. Allein 83 Millionen Euro benötigt der Kreis Konstanz dafür. Das sind sechs Millionen Euro mehr als im Vorjahr.
Sinken werden hingegen die Kosten für die Flüchtlingsunterbringung. Der Kreis will in naher Zeit zwei von drei Leichtbauhallen für die Flüchtlingsunterbringung schließen und abbauen. Daher könne in diesem Bereich ein Betrag von über zwei Millionen Euro eingespart werden, so die Leiterin der Kämmerei.
Steigen wird der Zuschuss für den Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz (GLKN), der die Kliniken in Singen und Konstanz betreibt. Neun Millionen Euro benötigt der Gesundheitsverbund im kommenden Jahr. Perspektivisch plant der Kreis auch schon hohe Millionenzuschüsse für einen Klinikneubau ein. Auch der Ausbau des ÖPNV wird den Kreishaushalt weiter belasten. Für zusätzliche Regiobuslinien nach Tuttlingen und Meßkirch werden Investitionen in Höhe von über zwei Millionen Euro fällig.
Schulden werden steigen
Der Blick in die Zukunft zeigt: Es wird nicht leichter. Neue Schulden werden notwendig, so sieht es die Leiterin der Kämmerei. Grund seien Investitionen in das Berufsschulzentrum und ein Klinikneubau in den kommenden Jahren. Die Lage bei der Verschuldung bezeichnete Verwaltungsdezernent Harald Nops als dramatisch. Von derzeit rund 82 Millionen Euro wird sie im kommenden Jahr auf über 128 Millionen Euro anwachsen. Bis Ende 2028 sollen die Schulden im Kreis Konstanz auf bis zu 250 Millionen Euro ansteigen.
In der Kreistagssitzung am 9. Dezember soll der Kreishaushalt verabschiedet werden.