Georg Elser war Kunstschreiner und arbeitete in den 1920er- und 1930er-Jahren in Unternehmen am Bodensee, unter anderem beim Flugzeugbauer Dornier. Am 8. November 1939 verübte er einen Bomben-Anschlag auf Adolf Hitler und nahezu die gesamte NS-Führungsspitze im Bürgerbräukeller in München. Doch das Attentat scheiterte knapp. An die Ereignisse vor 85 Jahren erinnerte nun ein Theaterstück am Freitagabend im Kulturhaus Caserne in Friedrichshafen.
Theaterstück macht Geschichte erlebbar
"13 Minuten - wie Georg Elser beinahe die Welt verändert hätte" - so heißt das Stück, das die Geschichte des Widerstandskämpfers und seines missglückten Attentats auf Hitler erzählt. Denn 13 Minuten vor der Explosion der selbst gebauten Bombe verließ Hitler mit der gesamten Führungsriege den Münchner Bürgerbräukeller - entgegen dem ursprünglichen Zeitplan. Alle kamen unverletzt davon.
Elser selbst wurde auf seiner Flucht in Konstanz verhaftet, unweit des Grenzübergangs in die Schweiz. Dort erinnert seit 15 Jahren ein Denkmal an den Widerstandskämpfer. Georg Elser wurde im April 1945 von den Nationalsozialisten getötet.
Georg Elser: "Ich habe den Krieg verhindern wollen"
Die Idee zum Theaterstück ist während der Corona-Pandemie entstanden, erzählte Michael Moravek, der die Musik für das Stück geschrieben hat. Es basiert auf einem Verhörprotokoll der Gestapo. Im Vergleich zu Stauffenberg sei Elser weniger bekannt. Dabei habe er die Gefahr eines Kriegs schon vor vielen anderen erkannt.
Das Theaterstück wurde Freitagabend im Kulturhaus Caserne in Friedrichshafen aufgeführt. Weitere Vorstellungen sind am 17. November in Koblach in Vorarlberg und am 30. November in Stuttgart geplant.