Die Bergung der Wrackteile des Kleinflugzeugs, das am Montagmorgen in Vorarlberg abgestürzt ist, ist beendet. Die Teile werden von der österreichischen Flugunfallkommission in Wien untersucht. Das erklärte ein Sprecher der Vorarlberger Polizei auf SWR-Anfrage. Es könne allerdings mehrere Monate dauern bis, Ergebnisse vorliegen. Das Kleinflugzeug war am Montagmorgen auf dem Weg von Norditalien nach Niederbayern in Vorarlberg abgestürzt. Der 59-jährige Pilot kam ums Leben. Er sollte für Wartungsarbeiten am Flugzeug nach Straubing. Das bestätigte die Firma Avionik auf ARD-Anfrage. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Flugzeugelektronik von kleineren Flugzeugen.
Pilot galt als umsichtig und erfahren
Kurz vor dem Start am Montagmorgen hatte sich der 59-jährige Pilot noch bei Martin Scheifl, Werkstattleiter bei der Flugzeug-Elektronikfirma Avionik, über das Wetter in Straubing erkundigt. Schon mehrmals sei der Pilot in Straubing gewesen. Scheifl schätzt ihn als umsichtigen und erfahrenen Piloten. Ein Grund der Reise von Albenga in Norditalien nach Niederbayern waren Wartungsarbeiten an dem Flugzeug vom Typ Beechcraft 58 Baron, eine laut Werkstattleiter sehr stabilen Maschine.
Wenige Stunden nach dem Start verunglückte das Flugzeug in der Nähe der Gemeinde Brand bei Bludenz in Vorarlberg und stürzte aus großer Höhe ab. Die Wrackteile waren laut Polizei über ein Gebiet von sechs Quadratkilometern verstreut, außerdem waren sie zum Teil stark ineinander verkeilt und verkohlt. Das habe den Abtransport zur Herausforderung gemacht. Mehrere hundert Einsatzkräfte waren mit der Bergung der Maschine beschäftigt.
Leichenteile sollen obduziert werden
Eine Obduktion in der Gerichtsmedizin in Innsbruck soll zweifelsfrei klären, ob die gefundenen sterblichen Überreste zu dem 59 Jahre alten Piloten gehören. Auch eine toxikologische Untersuchung erfolge. Der Pilot soll laut Polizei Italiener gewesen und allein im Flugzeug unterwegs gewesen sein.
Flugzeug brach vermutlich schon in der Luft auseinander
Vermutlich war das Flugzeug schon in der Luft auseinandergebrochen. Darauf deuten laut Polizei die kilometerweit verstreuten Wrackteile hin. Sie lagen südwestlich des Mottakopfes in einer Höhe von etwa 1.500 Metern über dem Meeresspiegel. Daten der Flugsicherung zeigten zudem, dass der Pilot das Gebiet zunächst in großer Höhe überfliegen wollte, die Maschine aber plötzlich an Höhe verlor und abstürzte. Die genaue Unfallursache ermittele nun die Flugunfallkommission.
Anwohner bei Brand hörten lauten Knall
Anwohner um Brand hatten am Montagvormittag laut Polizei einen lauten Knall gehört, wegen dichten Nebels aber nichts gesehen. Rund 200 Einsatzkräfte von Polizei und Bergrettung hatten daraufhin das weiträumige Gebiet abgesucht und einzelne Wrackteile des Kleinflugzeugs gefunden. Erst war eine weitere Suche wegen des Nebels schwierig, Hubschrauber und Drohnen konnten nicht fliegen.