Derzeit gibt es am Bahnhof in Radolfzell (Kreis Konstanz) einen Fahrradunterstand mit 340 Stellplätzen. Etwa doppelt so viele werden aber benötigt, das ergab eine Analyse, heißt es in der Sitzungsvorlage des Gemeinderats. Er soll am Dienstag darüber entscheiden.
Der Vorschlag der Verwaltung lautet, den Fahrradunterstand abzubrechen und an dieser Stelle ein neues, zweistöckiges Parkhaus für über 500 Fahrräder zu bauen, inklusive Reparaturstation. Geschätzte Kosten: rund 2,5 Millionen Euro. Die Deutsche Bahn als Eigentümerin der Fläche habe sich positiv zu dem Projekt geäußert, heißt es seitens der Stadt Radolfzell.
Konstanz plant noch größeres Fahrradparkhaus
In Konstanz laufen Planungen für ein Fahrradparkhaus am Bahnhof schon länger. Es soll über 750 Stellplätze und einen Werkstatt-Service umfassen. Die Stadt und die Deutsche Bahn gehen von Kosten in Höhe von mehr als acht Millionen Euro aus. Der Bund hat zugesagt, sich mit 4,5 Millionen Euro zu beteiligen. Das Fahrradparken soll dort zum Großteil kostenlos angeboten werden.
Erfolgreiches Parkhaus in Ravensburg, stillgelegtes in Meckenbeuren
Am Bahnhof von Ravensburg gibt es ein Fahrradparkhaus bereits seit 2018. Es hat 120 Plätze. Mit einer persönlichen Chip-Karte können die Nutzerinnen und Nutzer ihr Rad in einer der freien Boxen unterstellen. Das kostet laut Stadt pro Jahr und Stellplatz 80 Euro.
In der Gemeinde Meckenbeuren im Bodenseekreis gab es ab 2011 ein Fahrradparkhaus am Bahnhof. Das war damals ein bundesweites Pilotprojekt. Der "Biketower" mit 72 Plätzen auf vier Etagen und kostenlosen Ladestationen für E-Bikes machte allerdings seit der Inbetriebnahme immer wieder technische Probleme. Deshalb entschied der Gemeinderat 2017, die Anlage stillzulegen.