Sowohl Halloween als auch der Reformationstag fallen jedes Jahr auf den gleichen Tag - den 31. Oktober. 95 Thesen waren es, die Martin Luther 1517 an die Wittenberger Stadtkirche genagelt und damit den Reformationsprozess ausgelöst hatte. Zum Gedenken an dieses Ereignis feiern Protestanten am letzten Tag im Oktober mit dem Reformationstag die Einleitung der Reformation in der Kirche, auch in der Region Bodensee-Oberschwaben. Dass der Reformationstag auf den gleichen Tag wie Halloween fällt, ist aber teils untergegangen. Seit den 1990er-Jahren ist der 31. Oktober fest mit dem schaurig-gruseligen Fest verbunden und mittlerweile auch in Deutschland nicht mehr wegzudenken.
Der Pfarrer der evangelischen Bonhoeffer-Kirchengemeinde in Friedrichshafen, Hannes Bauer, erklärt sich diesen Wandel so:
Ursprünge von Halloween liegen in Irland
Der Begriff Halloween leitet sich vom altenglischen "All Hallows' Eve" ab und stammt ursprünglich aus Irland. Dort wurde er als Brauch vor dem Hochfest Allerheiligen gefeiert, auf Grundlage von keltischen Riten. Irische Auswanderer ließen den Brauch im 19. Jahrhundert in den Vereinigten Staaten weiterleben. Vor ein paar Jahrzehnten ging der Halloween-Brauch dann aus den USA auch nach Europa über.
Der erfreut sich hier seitdem großer Beliebtheit: Viele Menschen basteln und verkleiden sich mit gruseligen Kostümen zu Halloween, ziehen am Abend durch die Straßen und auch Festivals wie die SWR3 Halloween-Party würde es wohl ohne den irischen Import-Schlager nicht geben.
Pfarrer Hannes Bauer aus Friedrichshafen sieht die neu gewonnene Stellung von Halloween aber nicht als Problem, sondern eher als Herausforderung für die evangelische Kirche, den Reformationstag in die öffentliche Wahrnehmung zurückzubringen:
Reformationstag mit zeitlosen Themen
In der Region wird der Reformationstag am kommenden Sonntag in der Regel mit einem Gottesdienst gefeiert. Dabei wird es um Texte gehen, die zeitlose Themen in das Bewusstsein rufen sollen. Das Thema Gnade etwa ist schon zu Zeiten der Reformation wichtig gewesen und laut Hannes Bauer ein wichtiger Punkt, der gerade heute wieder in den Vordergrund gerückt werden sollte.
Für Pfarrer Hannes Bauer bedeutet der Reformationstag sehr viel: