Rötenbach in Oberschwaben hat wieder ein schlagendes Herz: Das Dorfgemeinschaftshaus. Und das liegt an den Bewohnern des 600-Seelen-Dorfs. Sie haben die alte Schule vor dem Abriss bewahrt und in jahrelanger Arbeit umgebaut. Nun ist das Haus ein zentraler Ort für Vereine und Veranstaltungen.
Bewohner packen an: "Da ist man schon ein bisschen stolz"
Der Umbau hat die Bewohner viel Zeit und Mühen gekostet. Geschätzte 19.000 Stunden Eigenleistung kamen dabei zusammen. Immer donnerstags und am Wochenende haben sich Freiwillige getroffen und gehämmert, gebohrt, gesägt. 170 Rötenbacher haben sich laut Förderverein beteiligt - darunter auch einige Senioren aus dem Ort.
Doch es gab auch Schwierigkeiten: zum Beispiel die Finanzierung des Projekts. Rund 1,4 Millionen Euro hat der Umbau gekostet. Das wäre deutlich teurer geworden, wenn nicht so viele Freiwillige mitgeholfen hätten, so der
Förderverein, der sich um den Umbau der alten Schule gekümmert hat. Trotzdem mussten Zuschüsse beantragt und Sponsoren gefunden werden. Wenn man vorher gewusst hätte, wie viel Arbeit auf einen zukommt, hätte man das Projekt möglicherweise nicht umgesetzt, so Sprecherin Paula Schnell. Doch das wäre auch ziemlich schade gewesen, sagt sie.
Neue Heimat für Vereine und Dorfleben
Mit dem Projekt wollten die Helferinnen und Helfer ihrem Dorf neues Leben einhauchen. Denn in Rötenbach war es ruhig geworden. Mehrere Kneipen und Läden haben in den letzten Jahren geschlossen. Nun können
die Rötenbacher im Dorfgemeinschaftshaus gemütlich zusammensitzen – das Aufbauprojekt habe sie zusammengeschweißt, sagen sie.
Im oberen Stockwerk der Schule haben jetzt außerdem vier Vereine ihre Räume: Narrenverein, Musikverein, Landjugend und Theaterverein. Sie zahlen Miete und rechnen auch die Nebenkosten separat ab – so soll das Dorfgemeinschaftshaus weiterhin finanziert werden.