Auf der Seebühne im Bodensee ist seit Donnerstag erneut die Puccini-Oper "Madame Butterfly" zu sehen. 26 Aufführungen wird es geben, in einem Bühnenbild, das aussieht wie ein riesiges Blatt Papier, das aus dem Bodensee emporragt. Im vergangenen Jahr war "Madame Butterfly" ausverkauft und hatte stehende Ovationen erhalten. In diesem Jahr sind für die Oper 189.000 Karten aufgelegt.
Die Geschichte der japanischen Geisha Cio-Cio-San, die sich einem Amerikaner hingibt, schwanger wird und hofft, dass er sie nach Amerika nachholt, aber bitter enttäuscht wird, wurde bei der Premiere am Donnerstag vom Publikum begeistert aufgenommen. Auch das Bühnenbild fand Anklang. SWR-Reporterin Karin Wehrheim hat das Spektakel verfolgt:
An den Festspielen wirken rund 1.600 Menschen mit: Solistinnen, Chorsängerinnen, Tänzer, Stunt-Leute und Statistinnen. Eine von ihnen ist Elke Stützle aus Vogt im Kreis Ravensburg:
Zur feierlichen Eröffnung der diesjährigen Festspiele waren am Mittwoch mehr als 1.800 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur ins Bregenzer Festspielhaus geladen. Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen warnte in seiner Eröffnungsrede vor immer stärkerem Populismus in der innenpolitischen Diskussion des Landes und vor autokratischen Tendenzen wie in den östlichen Nachbarländern.
Verdi-Oper "Ernani" zum Start des Bregenzer Festspiele
Am Eröffnungsabend stand die erste Premiere an: die 1844 uraufgeführte Oper "Ernani" von Giuseppe Verdi. Die insgesamt drei Aufführungen der im 19. Jahrhundert oft gespielten Oper um Liebe und Rache sind nahezu ausverkauft.
Außerdem stehen Theaterabende und Orchesterkonzerte auf dem Programm sowie zwei Erstaufführungen mit zeitgenössischem Musiktheater und die Oper "Die Leiden des jungen Werther" mit jungen Sängerinnen und Sängern. Insgesamt wird es bis zum 20. August mehr als 70 Veranstaltungen geben, dazu Führungen über die Seebühne und Einführungsvorträge.
So sieht man die Seebühne für "Madame Butterfly" bei einer Backstage-Führung:
Theater-Gastspiel ist abgesagt
Kurzfristig abgesagt wurden die Aufführungen von Kleists "Der zerbrochene Krug", ein Gastspiel des Deutschen Theaters Berlin. Grund ist die Erkrankung des Hauptdarstellers Ulrich Matthes. Nicht stattfinden kann deshalb auch eine Kleist-Lesung mit Matthes. Über den Winter hatten die Festspiele die komplette Zuschauertribüne erneuert und barrierefreier gemacht. Platz haben dort knapp 7.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Die Bregenzer Festspiele finden seit 1946 am Bodensee statt. Nur im ersten Corona-Jahr 2020 waren sie abgesagt.