Die Anzeige des Bodenseepegels im Konstanzer Hafen.

Nach starken Regenfällen

Hochwasser: Bodenseepegel bei Konstanz steigt wieder über Fünf-Meter-Marke

Stand
AUTOR/IN
Wolfgang Wanner
SWR-Redakteur Wolfgang Wanner Autor Bild

Der Bodenseepegel Konstanz liegt seit Samstagabend erneut über der Fünf-Meter-Marke. Und damit mehr als 20 Zentimeter über der Hochwassermarke von 4,80 Meter.

Durch den Regen der vergangenen Tage sind die Pegel am Bodensee wieder gestiegen. Am Sonntagnachmittag meldete die Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg für Konstanz einen Pegel von 5,04 Meter. Vor zwei Wochen war die Fünf-Meter-Marke schon einmal überschritten, Uferbereiche am Bodensee waren teilweise überflutet.

Eingeschränkter Schiffsverkehr auf dem Bodensee

Die Schiffe der Bodenseeschiffsbetriebe (BSB) fahren im Linien- und Kursverkehr zwar trotz des hohen Wasserstands weitgehend regulär. Die Brücke bei Konstanz könne allerdings nicht mehr passiert werden, deswegen gebe es bis auf Weiteres zwischen Kreuzlingen und Gottlieben keinen Schiffsverkehr, teilt die Bodensee Tourismus GmbH mit. Ausflugsfahrten müssen teilweise wegen der hohen Wasserstände ausfallen. Das betrifft laut Bodensee Tourismus derzeit die Schiffsfahrten nach Stein am Rhein, zur Insel Reichenau, zum Schloss Arenenberg sowie die Rundfahrt auf dem Untersee.

Die Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg geht bei ihrer Prognose davon aus, dass der Wasserstand am Bodensee nicht weiter ansteigt. Sie bewertet die Hochwassergefahr (Stand Sonntag 17 Uhr) als "mäßig", im Bereich Hochrhein-Bodensee bis Thurmündung allerdings als "mittel".

Schweizer Regionen schwer von Hochwasser getroffen

Schwere Unwetter haben in der benachbarten Schweiz für Verwüstung und Tod gesorgt. Betroffen waren vor allem die Kantone Graubünden und Wallis.

Bislang ein Toter gefunden

Nach schweren Unwettern und Zerstörungen war am Sonntagmorgen die Suche nach drei Vermissten weitergegangen. Ihre Häuser waren im Misoxtal im Kanton Graubünden zerstört worden. Rettungskräfte setzten am Sonntag Drohnen, Rettungshunde und Hubschrauber ein. "Wenn wir die Verschüttungen anschauen mit den riesigen Geröllmassen, sind die Überlebenschancen aber relativ gering", sagte ein Polizeisprecher. Am frühen Nachmittag wurde diese Einschätzung teilweise bestätigt. Rettungskräfte fanden einen Toten.

Auch der Kanton Wallis war von schweren Regenfällen betroffen. In den Touristenort Zermatt am Matterhorn fuhren am Samstagabend nach mehr als 24 Stunden Unterbrechung erstmals wieder Züge.