Die schweren Regenfälle und Gewitter der vergangenen Tage haben nicht nur die Pegel der Flüsse anschwellen lassen, sondern sorgen auch dafür, dass viel Treibholz in den Bodensee gelangt. Dort macht dieses Holz den Häfen zu schaffen. In Kressbronn (Bodenseekreis) hat die Argen große Mengen in den Bodensee gespült, sodass ein regelrechter Teppich vor der Zufahrt zum Yachthafen liegt.
Mit Sperren gegen das Holz
Mitarbeiter des Hafens haben Ölsperren ausgelegt, die dafür sorgen, dass kein Holz in das Hafenbecken getrieben wird. Diese werden zweimal am Tag geöffnet, damit Boote ein- und ausfahren können, erklärte Patricia Reuthe vom Yachthafen Ultramarin gegenüber dem SWR. Der Treibholzteppich sei ständig in Bewegung. Manchmal müsse das Hafen-Team auch eine Schneise ziehen, damit die Einfahrt frei wird. Der Yachthafen habe bereits Erfahrung im Umgang mit Treibholz. Durch die Lage direkt an der Argenmündung in den Bodensee gebe es solche Teppiche öfter. Diesmal sei die Menge jedoch noch einmal deutlich größer. Das Hafen-Team hofft jetzt darauf, dass der Wind sich dauerhaft dreht. Dann werde das Holz auf den See hinausgetrieben.
Bodenseepegel steigt weiter
Während die Pegel der Flüsse rund um den Bodensee und in Oberschwaben derzeit wieder sinken, steigt der Wasserstand des Bodensees. Er hat in der Nacht auf Dienstag die Hochwassermarke überschritten und lag am Dienstagmittag bei 4,89 Meter. Vereinzelt tritt der Bodensee nun über die Ufer. Die Stadt Radolfzell (Kreis Konstanz) hat deswegen bereits mehrere Fuß- und Radwege gesperrt. Nicht passierbar ist auch der Uferweg an der Marienschlucht bei Bodman-Ludwigshafen (ebenfalls Kreis Konstanz), dort ist ein Hang nach dem Dauerregen der vergangenen Tage abgerutscht. In Lindau bereitet sich die Stadtverwaltung aktuell darauf vor, dass der Bodenseepegel am bayerischen Ufer am Mittwoch die Fünf-Meter-Grenze überschreiten könnte. Die Stadt baut darum mehrere Hochwassersperren auf, derzeit werden vorsorglich rund 10.000 Sandsäcke befüllt.
Der Schiffsverkehr ist bisher noch nicht beeinträchtigt, heißt es von den Stadtwerken Konstanz. Die Zufahrt zur Autofähre werde aber immer steiler, zusätzliche Brücken sollen die Auffahrt erleichtern, tiefergelegte Autos müssten aber bereits weggeschickt werden.