Die Naturschutzorganisationen BUND und NABU haben am Donnerstag zum Start der von ihnen organisierten Bodensee-Naturschutztage in Radolfzell (Kreis Konstanz) den Flächenfraß in Baden-Württemberg kritisiert. Aus ihrer Sicht werden im Land zu viele Flächen versiegelt. Die Landesregierung wolle zwar, dass von 2035 an keine zusätzlichen Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke in Anspruch genommen werden dürfen, bisher seien aber keine ernsthaften Schritte erkennbar, hieß es. BUND und NABU erklärten 2023 zum "Jahr des Flächenverbrauchs" und forderten, Ziele zum Flächenverbrauch im Landesplanungsgesetz gesetzlich festlegen zu lassen.
Sorge um Streuobstwiesen in Baden-Württemberg
Eine weitere große Sorge von BUND und NABU ist der Schwund von Streuobstwiesen in Baden-Württemberg. Die seien theoretisch durch das neue Landesnaturschutzgesetz geschützt. Doch in der Praxis genehmigten die Kommunalbehörden viel zu häufig Ausnahmen zur Rodung von Streuobstwiesen zugunsten von Neubaugebieten, so eine BUND-Sprecherin.
Als Negativ-Beispiel nennt sie eine entsprechende Planung in Allensbach im Kreis Konstanz. Dagegen wolle man ein politisches Zeichen setzen und unter anderem darüber informieren, wie sich der Klimawandel langfristig auf den Alltag der Menschen in Deutschland auswirken wird.
SWR-Reporter Thomas Wagner war beim Auftakt der Bodensee-Naturschutztage vor Ort. Im Gespräch mit SWR-Moderatorin Rebecca Lüer berichtet er von den wichtigsten Themen des ersten Veranstaltungstages:
46. Bodensee-Naturschutztage in Radolfzell
Die 46. Bodensee-Naturschutztage haben am Donnerstag in Radolfzell begonnen. Sie dauern bis Sonntagmittag. Die Veranstaltung gilt als bundesweit größtes Fortbildungs- und Diskussionsforum für den ehren- und hauptamtlichen Naturschutz. Zu den Bodensee-Naturschutztagen werden in diesem Jahr rund 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Bodensee erwartet.