Gemeinsames Musikhören verbindet die Menschen auch physisch: Ihre Herz- und Atemfrequenzen synchronisieren sich dabei. Das haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einer Studie erstmals nachgewiesen. Forschende der Zeppelin Universität in Friedrichshafen haben zusammen mit der Universität Bern und dem Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt am Main an dem Langzeit-Forschungsprojekt "Experimental Concert Research" gearbeitet. Untersucht wurden Klassikkonzerte.
Über mehrere Jahre hinweg hat das Forscherteam Daten bei Klassik-Konzerterlebnissen erhoben und ausgewertet. Dabei fanden die Wissenschaftler heraus, dass sich nicht nur Bewegungen wie etwa das rhythmische Mittippen mit dem Fuß synchronisieren. Auch die Herz- und Atemfrequenzen der Konzertbesucher gleichen sich an.
Konzertbesucher wurden verkabelt und befragt
Die Leitfrage des Forschungsprojektes lautete: Was macht das Erlebnis in einem Konzert mit klassischer Musik heute aus? Konzertbesucherinnen und -besucher wurden dafür verkabelt und befragt – und so aktiv und passiv in die Untersuchung ihres Konzerterlebens mit einbezogen. So habe das Forschungsteam das Konzerterleben auf bisher einzigartige Weise analysiert, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die Ergebnisse zeigen außerdem laut Studie, dass das klassische Konzert großes Potential hat, Gemeinschaft zu bilden.. Auch, weil die Musikerinnen und Musiker im selben Raum anwesend sind.
Ende November wird die Studie bei einer zweitägigen Konferenz in Friedrichshafen vorgestellt. Die Ergebnisse sollen künftig Konzertveranstaltern helfen, ihr Publikum besser zu erreichen.