Gestohlen, entführt oder weggelaufen? In Bodman-Ludwigshafen (Kreis Konstanz) vermisst Anna Eberhard ihren Araber-Wallach "Antar". Die Polizei ermittelt. Das Pferd verschwand vor ein paar Tagen von seiner umzäunten Koppel auf Hof Bodenwald. Dort stehen insgesamt sieben Pferde von Anna Eberhard sowie drei Pferde des Pächters als Herde zusammen in einem Offenstall. Tagsüber können sie außerdem auf eine der Weiden, die um den Hof herum liegen.
Als Eberhards Mutter vergangenen Freitagabend die Tiere füttern wollte, seien aber statt zehn nur neun Pferde zum Stall gekommen, erzählt sie dem SWR. Sie habe nach "Antar" gerufen und die Koppel abgesucht, doch der fuchsfarbene Wallach sei nicht zu sehen gewesen. Es habe auch keine Anzeichen an den Zäunen gegeben, dass das Pferd darübergesprungen sei. Anna Eberhard habe aber Spuren an einem der Holzgatter gefunden, die die verschiedenen Weidestücke voneinander abtrennen. Alle Zäune waren laut Eberhard zu, doch das Holzgatter sei geöffnet und nicht mehr richtig geschlossen worden.
Besitzerin vermutet Diebstahl
Dass "Antar" ausgebüxt sein könnte, hält Anne Eberhard für unwahrscheinlich. Die kleine Herde bleibe immer zusammen, es habe auch keine Anzeichen von Panik bei den anderen Pferden gegeben. Ihre Vermutung: Jemand, der ihre Familie, das Pferd und die Umgebung gut kennt, hat "Antar" von der Koppel geführt.
Organisierte Pferdediebe schließt die Besitzerin aus, so etwas komme in Süddeutschland eher selten vor. Dagegen spreche außerdem, dass neben dem 19-jährigen "Antar" noch deutlich jüngere und wertvollere Pferde in ihrem Stall stehen. "Wir verstehen einfach nicht, wie jemand so etwas tun kann."
Polizei ist eingeschaltet
Noch am Tag von "Antars" Verschwinden habe ihre Mutter die Polizei verständigt, so Eberhard. Die Beamten hätten sich die Lage vor Ort angeschaut, das Polizeirevier in Stockach nehme seitdem Hinweise entgegen.
Über die sozialen Netzwerke hat Anne Eberhard außerdem einen Suchaufruf gestartet. "Wir sind überwältigt von der Hilfsbereitschaft der Leute. Viel können sie zwar nicht machen, aber wir freuen uns, wenn möglichst viele Menschen die Augen nach "Antar" offen halten."