Security in einem Freibad in Stuttgart.

Oft Security im Einsatz

Umfrage: Freibäder in BW klagen über aggressive Gäste

Stand

In den Freibädern im Land geht es offenbar immer rauer zu. Badbetreiber setzten oft Sicherheitspersonal ein, damit die eigenen Mitarbeiter ihre Aufgaben erfüllen können.

Die Aggressivität und Gewaltbereitschaft der Gäste in Freibädern ist laut einer Umfrage in Baden-Württemberg in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Diese Zwischenbilanz teilte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft öffentliche Bäder Baden-Württemberg, Necdet Mantar, am Montag in Kirchheim im Kreis Esslingen mit. "Haus- und Badeordnungen werden bewusst missachtet und beim Einschreiten des Bäderpersonals wird dieses angeschrien, angepöbelt und beleidigt", hieß es in einer Pressemitteilung. Das Ergebnis bezeichnete Mantar als erschreckend.

Sicherheitspersonal im Einsatz

Die Badbetreiberinnen und -betreiber müssten mittlerweile sehr oft den Dienst von Securityfirmen in Anspruch nehmen, damit die Wasseraufsicht sich der eigentlichen Aufgabe, der Sicherung des Badebetriebes in und an den Becken uneingeschränkt widmen kann. "Den Betreibern bleibt nichts übrig, als mit dem bestehenden Personal die Öffnungszeiten und Angebote so zu reduzieren und zu gestalten, dass ein sicherer Betrieb, ohne Gefährdung des Personals oder der Gäste, gewährleistet wird."

In Baden-Württemberg erfasste die Polizei im Jahr 2022 nach Angaben des Innenministeriums insgesamt 1.174 Straftaten in Freibädern - und damit 166 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anstieg ist aber in erster Linie darauf zurückzuführen, dass während der Corona-Pandemie viele Freibäder geschlossen hatten und es daher auch zu keinen Zwischenfällen kommen konnte. Im Vergleich zum Vor-Pandemie-Jahr 2019 sei die Anzahl der Straftaten in Freibädern sogar um 14,9 Prozent gesunken. 2015 waren es 1.888 Fälle.

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Zunahme bei Körperverletzungen

Der Corona-Effekt relativiert aber nicht alles. Bei den sogenannten Rohheitsdelikten und Straftaten gegen die persönliche Freiheit, also vor allem Körperverletzungen, wurde im vergangenen Jahr ein Anstieg von 25,8 Prozent verzeichnet - und zwar gegenüber dem Jahr 2019. Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte dazu, eine valide Bewertung der aktuellen Lage sei aktuell nicht möglich, da die Freibad-Saison in vollem Gange sei.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) warnte nach mehreren Übergriffen in baden-württembergischen Freibädern davor, Angst zu schüren. "Das sind Einzelfälle und den Einzelfällen wird konsequent nachgegangen, so wie wir das immer machen." Man nehme diese Vorfälle sehr ernst, so Kretschmann weiter. Es müssten die Ursachen für die Aggressionen und Übergriffe herausgefunden und bekämpft werden.

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SWR