Im Dunklen sitzen fürs Klima: Für eine Stunde haben am Abend Millionen Menschen auf der ganzen Welt das Licht ausgeschaltet. Mit der sogenannten "Earth Hour" setzt die Umweltschutzorganisation WWF jedes Jahr ein Zeichen für mehr Klimaschutz. Sehenswürdigkeiten, Büros und Wohnungen sollten ab 20:30 Uhr dunkel bleiben. In Deutschland lag unter anderem das Brandenburger Tor ab 20:30 Uhr für eine Stunde im Dunkeln - dort fand die Hauptaktion statt.
Stunden vor Aktionsbeginn in Deutschland waren anderswo die Lichter längst schon ausgegangen. In Neuseeland lagen der Aussichts- und Fernmeldeturm Sky Tower und die Harbour Bridge in Auckland im Dunkeln, im australischen Sydney die Harbour Bridge sowie das Opernhaus. In Malaysia gingen die Lichter der Petronas Towers in Kuala Lumpur - einst die höchsten Gebäude der Welt - für eine Stunde aus.
"Earth Hour" in BW: Schlösser bleiben dunkel
In Baden-Württemberg haben sich 150 Städte und Gemeinden zur Aktion angemeldet. Die Schlösser in Mannheim, Heidelberg und Stuttgart standen im Dunkeln, das Rathaus in Heilbronn ebenso. Die Freiburger und Ulmer Münster und zahlreiche Kirchen machten mit. Auch in kleineren Kommunen verschwanden Bauwerke für eine Stunde in der Nacht. In Radolfzell (Kreis Konstanz) blieben zum Beispiel das Rathaus, das Stadtmuseum und die Stadtbibliothek dunkel, in Ravensburg die Basilika und der Löwenplatz. Edingen-Neckarhausen (Rhein-Neckar-Kreis) verzichtete darauf das Rathaus, das Schloss und das Freizeitbad zu beleuchten. Nürtingen schaltete die Beleuchtungen am Rathaus, an der St.-Laurentius-Kirche und der Kreuzkirche ab.
Das baden-württembergische Staatsministerium verwies darauf, dass das Land seit Sommer mit Blick auf den Krieg in der Ukraine als Beitrag zum Energiesparen gesamtheitlich die Beleuchtung so weit wie möglich zurückgefahren habe.
Russland sagt Teilnahme an "Earth Hour" ab
Zum 17. Mal hat der WWF zur "Earth Hour" aufgerufen. Es sei in diesem Jahr besonders wichtig, teilzunehmen, hieß es. Der Krieg in Europa zeige, dass fossile Energien nicht nur das Klima sondern auch Konflikte anheizen würden. Russland war nach 14 Jahren der Teilnahme nicht dabei. Als Grund gab der Kreml an, dass die "Earth Hour" vom WWF und damit von einem "ausländischen Agenten" organisiert worden sei. "Ausländische Agenten" werden in Russland oft beschuldigt, spalterische Tätigkeiten auszuüben. In den Jahren hatte das Land unter anderem die Fassadenbeleuchtung am Kreml abgeschaltet.
War Ihr Heimatort auch dabei?
Mehr als 600 Städte und Gemeinden in Deutschland hatten sich laut WWF angemeldet - eine Rekordbeteiligung. Auf einer interaktiven Karte konnte man herausfinden, ob der Heimatort mit dabei ist.