Auch in diesem Jahr haben sich landesweit wieder Anhänger und Anhängerinnen der Tuning-Szene in Baden-Württemberg zum "Car-Freitag", dem jährlichen Auftakt der Szene, getroffen. Traditionell sind Tuning-Begeisterte an diesem Tag unterwegs und präsentieren einander ihre getunten Fahrzeuge - oft zum Ärger von Städten und Polizei.
Die Polizei hatte in diesem Jahr bereits im Voraus angekündigt, am Karfreitag verstärkt Verkehrskontrollen durchzuführen. Die Bilanz: Hunderte Verkehrskontrollen, bei denen zahlreiche Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen wurden und ihre Betriebserlaubnis verloren. Dennoch sorgte wohl das schlechte Wetter am Karfreitag mancherorts für weniger Beteiligung am "Car-Freitag".
Mannheim und Heidelberg: Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung
In Mannheim und Heidelberg konzentrierten sich die Beamten und Beamtinnen auf zwei Hotspots und kontrollierten auf den Mannheimer Kapuzinerplanken und in der Heidelberger Plöck. Dabei wurden 46 Verstöße festgestellt, welche in verschiedenen Fällen dazu führten, dass die Betriebserlaubnis erlosch, wie die Polizei am Karsamstag mitteilte. In sechs Fällen waren die Mängel so gravierend, dass die Fahrzeuge zur weiteren Begutachtung sichergestellt wurden. An acht der auffälligen Fahrzeuge waren Manipulationen an der Abgasanlage vorgenommen worden, was zur Folge hatte, dass die Fahrzeuge deutlich lauter als erlaubt waren.
Darüber hinaus leiteten die Polizistinnen und Polizisten acht Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen unnötiger Lärmverursachung ein. Zudem ergab sich ein Geschwindigkeitsverstoß, viermal wurde ein Rotlichtverstoß begangen, dreimal wurde die Benutzung eines Handys festgestellt. Außerdem wurde ein Verstoß gegen das Waffengesetz zur Anzeige gebracht.
Stuttgart: Verkehrskontrollen auf der Waldau
In Stuttgart setzte die Polizei auf der Waldau einen Kontrollschwerpunkt. Die Beamten und Beamtinnen kontrollierten den Angaben zu Folge zwischen 12 und 20 Uhr 109 Fahrzeuge, von denen 14 Fahrzeuge schwerwiegende Mängel aufwiesen, sodass die Betriebserlaubnis erlosch. Elf Autos und drei Motorräder stellten die Beamten demnach sicher, da die durchgeführten Veränderungen die Verkehrssicherheit gefährdeten.
In Reutlingen und Umgebung kontrollierte die Polizei 130 Fahrzeuge sowie 145 Personen. Nach Angaben der Beamten wurden dabei 29 Verstöße im Bereich "technische Veränderungen" festgestellt. Drei davon waren so gravierend, dass eine Weiterfahrt untersagt wurde.
Kontrollen an "Car-Freitag" Polizei hat Tuning-Szene in Singen im Blick
Die Polizei und die Stadt rechnen am Karfreitag mit rasenden und lärmenden Autos in Singen. Die Stadt gilt als beliebter Treffpunkt für die Autotuner- und Poser-Szene.
Bodensee: Verstärkte Kontrollen in Villingen und Singen
Im Bereich des Polizeipräsidiums Konstanz kontrollierte die Polizei verstärkt in Singen (Kreis Konstanz) und Villingen (Schwarzwald-Baar-Kreis). Bis in den späten Abend wurden laut Polizei mehrere hundert Fahrzeuge und deren Halter kontrolliert. 13 Fahrzeuge durften nicht weiterfahren, bei 20 wurden illegale Veränderungen beanstandet. Außerdem wurde vielfach gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen.
Heilbronn: Polizei stellt 20 Verstöße fest
Das Polizeipräsidium Heilbronn hat insgesamt 17 Kontrollaktionen durchgeführt, an denen mehrere Polizeireviere beteiligt waren. 116 Fahrzeuge wurden dabei kontrolliert, in 20 Fällen stellte die Polizei Verstöße fest, wie beispielsweise illegales Tuning, Posing oder Manipulationen der Auspuffanlage, wodurch einige der Fahrzeuge einen deutlich zu hohen Lärmpegel aufwiesen. In fünf Fällen waren die Mängel so gravierend, dass die Fahrzeuge beschlagnahmt wurden. Außerdem wurde laut Polizei in einem Fall ein "unnützes Hin- und Herfahren" beanstandet.
Ulm und Göppingen: Polizei kontrolliert Raser und Fahruntüchtige
Im Landkreis Göppingen und im Stadtgebiet Ulm überprüfte die Polizei rund 250 Fahrzeuge sowie etwa 300 Personen. 30 der hier kontrollierten Fahrzeuge verloren wegen gravierender Veränderungen ihre Betriebserlaubnis, 10 Fahrer durften zudem mit ihren Fahrzeugen nicht mehr weiterfahren.
Neben getunten Fahrzeugen hatte die Polizei auch Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung zu beanstanden. Insgesamt 13 Geschwindigkeitsverstöße stellten die Beamten und Beamtinnen fest, wobei der schnellste Fahrer 95 Kilometer pro Stunde innerorts fuhr. Darüber hinaus hielt die Polizei auch vier fahruntüchtige Fahrer an - sie hatten zuvor Drogen konsumiert. Ihnen wurde die Weiterfahrt für 24 Stunden untersagt.
Szene trifft sich zum "Car-Friday" Polizei will Auto-Tuning-Szene in Karlsruhe und Umgebung kontrollieren
Am Car-Friday und am Osterwochenende will die Polizei rund um Karlsruhe gezielt die Tuning-Szene überprüfen. Bei Verstößen drohen harte Strafen.
Schlechtes Wetter sorgt für wenig Autoposer im Raum Karlsruhe
Im Raum Karlsruhe und Baden-Baden waren laut Polizei am Karfreitag nur wenige Autoposer unterwegs. Grund dafür sei vermutlich das schlechte Wetter gewesen. Insgesamt hat die Polizei Karlsruhe 21 Fahrzeuge kontrolliert. Dabei wurden einige unerlaubte Bauteile festgestellt, einem Fahrzeug wurde zudem die Weiterfahrt untersagt. Auch im Bereich des Polizeipräsidiums Pforzheim kontrollierten die Beamten mögliche Szenetreffpunkte - fanden dabei aber nur selten auffällige Fahrzeuge.
Bei Offenburg (Ortenaukreis) zählte die Polizei rund 250 Fahrzeuge, die der Autotuning-Szene zuzuordnen sind. Hier wurden den Angaben zu Folge zahlreiche Kontrollen durchgeführt, dabei wurden technische Mängel beziehungsweise Veränderungen festgestellt, die zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führten. In Freiburg wurden laut Polizei keine Auffälligkeiten geahndet.