Die Polizei in Baden-Württemberg hat für den Karfreitag gezielte Kontrollen in der Autoposer- und Tuningszene angekündigt. Traditionell ist der "Car-Freitag", wie er in der Szene genannt wird, beliebt, um anderen Gleichgesinnten die getunten Autos zu präsentieren. Der Polizei aber auch den Städten ist das ein Dorn im Auge. Sie wollen dem ein Ende setzen.
Getunte Autos sollen kontrolliert werden
Das baden-württembergische Innenministerium hat gezielte Kontrollen in Stuttgart, Mannheim und Konstanz angekündigt. Im Rest des Landes seien die Streifenbesatzungen besonders aufmerksam. Im Fokus der Kontrollen stehen laut Innenministerium illegale Umbauten an den Autos, zudem die Lärmbelästigung durch hochdrehende Motoren sowie Raser. Bei Verstößen drohten mindestens 80 Euro Bußgeld, sagte eine Ministeriumssprecherin dem SWR. Bei Kontrollen im vergangenen Jahr wurden bei jedem dritten Fahrzeug Verstöße festgestellt. In fast 1.000 Fällen wurde die Weiterfahrt untersagt oder das Fahrzeug sichergestellt oder beschlagnahmt - wegen Sicherheitsmängeln.
Innenminister Thomas Strobl (CDU) warf der Szene "rücksichtsloses Imponiergehabe und verantwortungsloses Verhalten" vor. "Illegales Tuning und Posing ist nicht nur gefährlich, es stört und verunsichert auch die Menschen, es ist in hohem Maße ärgerlich", sagte Strobl.
Stadt Singen droht mit Strafen
Ein beliebter Treffpunkt der Tuning- und Autoposer-Szene war in den vergangenen Jahren die Stadt Singen im Kreis Konstanz. Um Auswüchse zu verhindern, hat die Stadt eine Allgemeinverfügung erlassen, um die Treffen der Tuningszene zu verbieten. Seit Gründonnerstag bis Ostermontag sind Treffen von mehr als fünf Autotunern nicht erlaubt. Wer sich nicht an das Verbot hält, muss mit mindestens 150 Euro Strafe rechnen, zudem kann das getunte Auto beschlagnahmt werden. Zurück bekommen die Besitzer ihre Autos dann frühestens wieder am Dienstag nach Ostern.
Auto-Posern drohten Zwangsgelder "Car-Freitag": Keine Treffen der Tuningszene in Singen
Die Stadt Singen hat an den Ostertagen wieder Ansammlungen von getunten Fahrzeugen verboten. Der sogenannte "Car-Freitag" gilt als beliebter Termin für Treffen, blieb aber unauffällig.
Städtetag: Autoposer auch im Sommer ein Problem
Der Karfreitag ist nicht der einzige Tag im Jahr an dem laut Innenministerium vor allem junge Männer mit leistungsstarken Autos ihre Runden durch Innenstädte drehen. Nach Angaben des baden-württembergischen Städtetags gibt es Probleme mit Autoposern auch in anderen Jahreszeiten. "Das passiert gerade in den Sommermonaten immer wieder in verschiedenen Städten", sagte Sebastian Ritter, Ordnungsdezernent des Kommunalverbands am Donnerstag in Stuttgart. Besonders aktiv ist die Szene in Mannheim. Dort hat die Polizei seit 2016 eine eigene Ermittlungsgruppe eingerichtet.