Das ergab eine repräsentative Umfrage, die im Auftrag der Südwestrundfunks (SWR) und der Stuttgarter Zeitung am Tag nach Heiner Geißlers Schlichterspruch durchgeführt wurde. Das Berliner Meinungsforschungsinstitut infratest dimap hatte dazu am 1. Dezember 2010, in Baden-Württemberg 1.010 Wahlberechtigte telefonisch befragt.
Mehrheit für das Projekt Stuttgart 21
Eine klare Mehrheit der Befragten spricht sich für das Projekt "Stuttgart 21" und den damit zusammenhängenden Ausbau der Bahnstrecke Wendlingen – Ulm aus. Mehr als die Hälfte (54 Prozent), sowohl im Großraum Stuttgart als auch im Land, sind grundsätzlich dafür. 83 Prozent der CDU-Anhänger, aber auch 25 Prozent der Anhänger der Grünen sind für das Projekt. Dagegen sind 38 Prozent aller Befragten.
Grund dafür könnte Heiner Geißlers Schlichterspruch am vergangenen Dienstag sein. Er hatte sich für einen Weiterbau des unterirdischen Durchgangsbahnhofs ausgesprochen, verlangte aber zahlreiche Nachbesserungen. 68 Prozent der Befragten halten Heiner Geißlers Schlichterspruch für "eher gut", 24 Prozent finden ihn "eher schlecht".
Leichte Wechselstimmung im Land
Vier Monate vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg sind 51 Prozent der Befragten für einen Regierungswechsel. 39 Prozent sind dafür, dass die Koalition aus CDU und FDP weiter regiert.
Gegenüber den Ergebnissen der repräsentativen Umfrage vom 8. September 2010 im Auftrag des Südwestrundfunks (SWR) und der Stuttgarter Zeitung, für die das Berliner Meinungsforschungsinstitut infratest dimap 1.000 Wahlberechtigte in Baden-Württemberg telefonisch befragt hatte, konnte die CDU in der aktuellen Umfrage Stimmen dazu gewinnen. Sie würde in Baden-Württemberg 39 Prozent erreichen (Umfrage September 2010: 35 Prozent), ihr Koalitionspartner FDP käme in seinem Stammland, wie in der September-Umfrage, auf fünf Prozent.
Dagegen würden die Grünen mit 28 Prozent ihr bisher bestes Ergebnis bei einer Landtagswahl erzielen (Umfrage September 2010: 27 Prozent). Sie wären damit stärker als die SPD, die mit 18 Prozent weiter an Stimmen verlieren würde (September 2010: 21 Prozent). Die Linke würde mit einem Ergebnis von fünf Prozent Einzug in den baden-württembergischen Landtag halten. Damit liegt das Bündnis von Grünen und SPD knapp vor dem bürgerlichen Lager, aber beide könnten nicht alleine die baden-württembergische Regierung stellen.
Mappus behauptet sich gegenüber Kretschmann
Könnten die Baden-Württemberger den Ministerpräsidenten direkt wählen, würden sich 46 Prozent der Befragten für den Amtsinhaber Stefan Mappus (CDU) entscheiden, 31 Prozent würden seinen Herausforderer Winfried Kretschmann (Die Grünen) wählen.