Es ist der größte Zukauf in der Geschichte von Bosch: Für umgerechnet rund 7,4 Milliarden Euro will der Stuttgarter Technologiekonzern sein Heiz- und Klimatechnikgeschäft weiter ausbauen. Das Unternehmen plane, das weltweite Heizungs-, Lüftungs- und Klimalösungsgeschäft für Wohn- und kleine Gewerbegebäude vom US-amerikanischen Unternehmen Johnson Controls zu übernehmen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Bosch will Heiz- und Klimatechnikgeschäft weiter ausbauen
In diesem Zuge wolle man auch ein Gemeinschaftsunternehmen von Johnson Controls und dem japanischen Industriekonzern Hitachi vollständig erwerben, heißt es in der Mitteilung weiter. Sowohl die Gesellschafter als auch der Aufsichtsrat hätten dem Kauf bereits zugestimmt.
Acht Milliarden US-Dollar (7,4 Milliarden Euro) soll die Transaktion kosten. Sofern alle Behörden zustimmen, kann die Übernahme voraussichtlich in zwölf Monaten erfolgen. An den Übernahmeplänen könne man erkennen, wie schnell und strategisch Bosch vorgehe, ordnet Tina Fuchs aus der SWR Wirtschaftsredaktion ein. Bosch habe gesehen, dass es im Bereich Automotive mit der Elektromobilität nicht so laufe wie erhofft. Deshalb stelle sich das Stuttgarter Unternehmen nun strategisch in einem anderen Wachstumsmarkt für die Zukunft auf -im Bereich Heiz- und Klimatechnik.
Boschs Marktanalyse habe ergeben, dass in diesem Bereich bis 2030 Wachstumsraten von bis zu 50 Prozent auf dem amerikanischen und bis zu 30 Prozent auf dem europäischen Markt möglich seien. Und von diesem satten Wachstum wolle Bosch profitieren. Das werde die Position von Bosch insgesamt stärken, so Fuchs, neue Arbeitsplätze in Baden-Württemberg würden durch den Deal aber eher nicht entstehen.
Tina Fuchs' Analyse zum Bosch-Deal im Video:
Bosch: Größtes Geschäft in Unternehmensgeschichte
Bei dem Deal handelt es sich laut Bosch-Chef Stefan Hartung um die "größte Transaktion in der Bosch-Geschichte". Durch den Kauf will Bosch eigenen Angaben zufolge unter anderem seine Präsenz in den USA und in Asien ausbauen.
Die zugekauften Geschäfte sollen in die Bosch-Tochter Bosch Home Comfort Group integriert werden. Nach der Übernahme steigt die Zahl der dort Beschäftigten dann auf 26.000. Das Unternehmen erwartet nach eigenen Angaben durch die Transaktion eine Umsatzsteigerung von fünf auf rund neun Milliarden Euro.