Gewerkschaft ver.di fordert mehr Geld

Warnstreik im Nahverkehr: Ausfälle bei Bussen und Bahnen in BW

Stand

Wer auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, braucht am Dienstag möglicherweise Geduld. Die Gewerkschaft ver.di hat Beschäftigte im ÖPNV regional zum Warnstreik aufgerufen.

Wegen eines Warnstreiks ist es am Dienstag in Teilen von Baden-Württemberg erneut zu Ausfällen im öffentlichen Nahverkehr gekommen. Schülerinnen un Schüler kamen nicht rechtzeitig in ihre Klassenzimmer, Pendler und Pendlerinnen waren aufgerufen, ins Auto umzusteigen oder ihre Fahrten zu verschieben.

Betroffen sind die Regionen Südbaden, Fils-Neckar-Alb, Ulm-Oberschwaben und Heilbronn-Neckar-Franken. Dort werde im Laufe des Tages mit erheblichen Ausfällen und Verzögerungen gerechnet, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft ver.di. Diese hatte im Tarifkonflikt im öffentlichen Nahverkehr unter anderem die Mitarbeitenden der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.

Beschäftigte des ÖPNV stehen vor Bussen und beteiligen sich an einem Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft ver.di aufgerufen hat.
Streikende Beschäftigte der SWEG nehmen am frühen Dienstagmorgen (15.10.2024) an einer Versammlung vor dem Depot in Weil am Rhein (Kreis Lörrach) teil. Die Gewerkschaft ver.di hat zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.

ver.di: Warnstreik in Zugleitstellen wirkt sich auch auf andere Bahnunternehmen aus

Laut ver.di legten SWEG-Mitarbeitende in Zugleitstellen in Gammertingen und in Endingen am Kaiserstuhl die Arbeit nieder. Das dürfte auch den Zugverkehr anderer Eisenbahnverkehrsunternehmen wie der Schwäbischen Alb-Bahn beeinflussen, so der Sprecher weiter. Weil bei der SWEG Bus-GmbH und der Infrastruktur-Tochter Schienenwege GmbH ganztägig gestreikt wird, geht auch die SWEG von Fahrtausfällen in weiten Teilen des Verkehrsgebietes aus, betroffen sei auch der Schulbusverkehr.

Zu Ausfällen im Busverkehr kam es am Dienstagmorgen unter anderem in den Regionen Heilbronn-Franken oder Main-Tauber. Rund um Ulm sind Zugstrecken betroffen, etwa in Richtung Aalen. Laut ver.di fielen wegen des Warnstreiks bei der SWEG auch Züge und Busse im Kreis Sigmaringen aus. Keine Auswirkungen hat der ver.di-Warnstreik nach SWR-Informationen in der unmittelbaren Region Stuttgart, da die SWEG Bahn Stuttgart GmbH nicht bestreikt wird.

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Auswirkungen am bei Warnstreik am Montag blieben laut AVG gering

Bereits am Montag hat es Warnstreiks im Raum Karlsruhe und im Kraichgau gegeben. Betroffen waren unter anderem die SWEG-Standorte Wiesloch und Sinsheim sowie die großteils von der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) betriebenen Karlsruher S-Bahnen. Dabei fielen bei der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) im Raum Karlsruhe zwar einzelne Stadtbahnen aus, doch die AVG sagte auf SWR-Nachfrage, die Beteiligung am Streik sei gering.

Laut ver.di hatten sich am Montag bei der AVG vor allem Beschäftigte in den Werkstätten, der Wagenreinigung sowie in Teilen der Infrastruktur an dem Warnstreik beteiligt. Insgesamt hätten am Montag und Dienstag bislang rund 1.000 Beschäftigte der Verkehrsbetriebe im Land die Arbeit niedergelegt. "Die heutige hohe Streikbeteiligung zeigt: Die Kolleginnen und Kollegen werden sich nicht mit weiteren Reallohnverlusten in den nächsten zwei Jahren abfinden", sagte der ver.di-Tarifkoordinator für Baden-Württemberg, Jan Bleckert, laut einer Mitteilung. Mit den Warnstreiks hat die Gewerkschaft laut Mitteilung auf das "völlig unzureichende" Angebot der Arbeitgeber in der ersten Verhandlungrunde am 7. Oktober reagiert. "Wir erwarten, dass die Arbeitgeber jetzt ernsthaft in die Verhandlungen einsteigen", so Bleckert weiter.

Verhandlungspositionen liegen noch weit auseinander

In der Tarifrunde zum Eisenbahntarifvertrag (ETV) werden die Löhne und Gehälter für rund 5.500 Beschäftigte verhandelt. Die Gewerkschaft fordert ab diesem Oktober 350 Euro mehr pro Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie einen Inflationsausgleich in Höhe von 1.300 Euro. Der Arbeitgeberverband (AGVDE) hatte vor Ende der Friedenspflicht eine Lohnerhöhung von drei Prozent ab April 2025 angeboten und einen Inflationsausgleich von 600 Euro. Die Verhandlungen werden in der zweiten Runde am 11. November fortgesetzt.

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