Streit um mehr Lohn spitzt sich zu

Warnstreik bei Lebkuchenfabrik Weiss in Neu-Ulm: Produktion lahmgelegt

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Katja Stolle-Kranz
Katja Stolle-Kranz
Volker Wüst
Volker Wüst

Der Arbeitskampf für mehr Lohn bei Lebkuchen Weiss in Neu-Ulm geht weiter. Am Montag beteiligten sich laut Gewerkschaft NGG rund 150 Beschäftigte an den Arbeitsniederlegungen.

Der Tarifstreit um mehr Lohn geht am Montag bei der Max Weiss Lebkuchenfabrik Neu-Ulm GmbH weiter. Nach einer Protestkundgebung am Morgen fahren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die sich in Neu-Ulm an den Arbeitsniederlegungen beteiligen, zu einer zentralen Kundgebung nach Nürnberg. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert 9,9 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten. Der Warnstreik in Neu-Ulm soll noch bis Dienstagmorgen dauern.

Beschäftigte streiken vor der Produktion des Lebkuchenherstellers Weiss in Neu-Ulm für mehr Geld.
Beschäftigte streiken am Montagmorgen vor der Produktion des Lebkuchenherstellers Weiss in Neu-Ulm für mehr Geld.

Lebkuchenfabrik Weiss - Produktion steht 37 Stunden still

Der Tarifstreit spitze sich zu, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft NGG. Auch im August standen die Bänder still. In der zweiten Streikwelle bei der Firma Max Weiss gehe es demnach deutlich härter zur Sache. Auch, weil der Produktionsausfall deutlich größer sein wird als beim Auftakt-Warnstreik im Sommer“, so Paul Stüber, Gewerkschaftssekretär der NGG Schwaben, in der Mitteilung.

Das Werkstor bei der Lebkuchenfabrik Weiss in Neu-Ulm ist geschlossen: Hier hat die Gewerkschaft Nahung-Genuss-Gaststätten (NGG) für Montagfrüh eine Protestkundgebung angekündigt (Archivbild).
Das Werkstor bei der Lebkuchenfabrik Weiss in Neu-Ulm ist geschlossen: Hier hat die Gewerkschaft Nahung-Genuss-Gaststätten (NGG) für Montagfrüh eine Protestkundgebung angekündigt (Archivbild).

Paul Stüber bei NGG: "Frust auf breiter Front"

Bei den Beschäftigten der Lebkuchenfabrik Max Weiss und in den anderen Betrieben der Branche herrsche "auf breiter Front Frust“ darüber, dass die Arbeitgeber bei den laufenden Tarifverhandlungen extrem auf die Lohnbremse treten würden.

Nach Gewerkschaftsangaben haben die Arbeitgeber bisher bei den Verhandlungen kein neues Angebot vorgelegt. Das erste sei unzureichend gewesen, erläutert die NGG. Damit ließen sich die Löcher, die die Inflation in die Lohntüten der Beschäftigten gerissen hat, nicht stopfen: "Die Beschäftigten sollen munter Süßes und Knabbereien als 'leckere Kalorien' produzieren. Die Arbeitgeber verordnen ihnen dafür aber eine krasse Lohn-Diät. Das funktioniert so nicht“, sagt Paul Stüber.

Arbeitskampf bei der Lebkuchenfabrik Max Weiss in Neu-Ulm im August - auch damals stand die Produktion still.
Bereits im August gab es bei der Lebkuchenfabrik Max Weiss in Neu-Ulm einen Warnstreik für mehr Lohn. Damals stand die Produktion für 24 Stunden still.

Protestkundgebung Montagfrüh bei Weiss in Neu-Ulm

Seit Montagfrüh findet die Protestkundgebung vor dem Werkstor der Lebkuchenfabrik in Neu-Ulm statt. Die NGG geht nach eigenen Angaben von 150 Streikenden aus. Danach gehe es für die Beschäftigten zum zentralen Süßwaren-Protest nach Nürnberg, so ein Sprecher der Gewerkschaft.

Die NGG fordert, dass mindestens jeder der mehr als 5.600 Beschäftigten der bayerischen Süßwarenindustrie bald mit 360 Euro mehr pro Monat nach Hause gehen kann. Für Azubis will die Gewerkschaft nach eigenen Angaben 190 Euro zusätzlich im Monat herausholen.

Am kommenden Dienstag plant die Gewerkschaft mit den Arbeitgebern eine nächste Verhandlungsrunde: "Entweder machen die Süßwarenproduzenten einen gewaltigen Lohnschritt nach vorne – oder bei Max Weiss in Neu-Ulm läuft bald für längere Zeit kein Lebkuchen mehr vom Band“, hat Gewerkschaftssekretär Paul Stüber laut Mitteilung angekündigt.

Tarifkonflikt bei Weiss in Neu-Ulm

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