Keine Lebkuchen-Produktion - bei der Firma Weiss in Neu-Ulm stehen 37 Stunden lang die Bänder still (Symbolbild).

Streit um mehr Lohn spitzt sich zu

Warnstreik bei Lebkuchenfabrik Weiss in Neu-Ulm: Produktion wird lahmgelegt

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Katja Stolle-Kranz
Katja Stolle-Kranz
Volker Wüst
Volker Wüst

Ausgerechnet zweieinhalb Monate vor Weihnachten soll in der Lebkuchenfabrik Weiss in Neu-Ulm die Produktion ruhen. Die Gewerkschaft NGG hat ab Sonntagabend zu einem Warnstreik aufgerufen.

In zweieinhalb Monaten ist Weihnachten - jetzt sollen in der Lebkuchenfabrik Weiss in Neu-Ulm die Bänder still stehen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat die Beschäftigten des Lebkuchen-Bäckers Max Weiss zu einem 37-stündigen Warnstreik aufgerufen. Und zwar von Sonntagabend bis Dienstagmorgen. Dahinter steht die Forderung für 9,9 Prozent mehr Lohn.

Lebkuchenfabrik Weiss - Produktion steht 37 Stunden still

Die Gewerkschaft NGG hat scharfen Protest angekündigt. Der Tarifstreit spitze sich zu, heißt es in einer Mitteilung. Auch im August standen die Bänder still. In der zweiten Streikwelle bei der Firma Max Weiss gehe es demnach deutlich härter zur Sache. Auch, weil der Produktionsausfall deutlich größer sein wird als beim Auftakt-Warnstreik im Sommer“, so Paul Stüber, Gewerkschaftssekretär der NGG Schwaben, in der Mitteilung.

Das Werkstor bei der Lebkuchenfabrik Weiss in Neu-Ulm ist geschlossen: Hier hat die Gewerkschaft Nahung-Genuss-Gaststätten (NGG) für Montagfrüh eine Protestkundgebung angekündigt (Archivbild).
Das Werkstor bei der Lebkuchenfabrik Weiss in Neu-Ulm ist geschlossen: Hier hat die Gewerkschaft Nahung-Genuss-Gaststätten (NGG) für Montagfrüh eine Protestkundgebung angekündigt (Archivbild).

Paul Stüber bei NGG: "Frust auf breiter Front"

Bei den Beschäftigten der Lebkuchenfabrik Max Weiss und in den anderen Betrieben der Branche herrsche "auf breiter Front Frust“ darüber, dass die Arbeitgeber bei den laufenden Tarifverhandlungen extrem auf die Lohnbremse treten würden.

Nach Gewerkschaftsangaben haben die Arbeitgeber bisher bei den Verhandlungen kein neues Angebot vorgelegt. Das erste sei unzureichend gewesen, erläutert die NGG. Damit ließen sich die Löcher, die die Inflation in die Lohntüten der Beschäftigten gerissen hat, nicht stopfen: "Die Beschäftigten sollen munter Süßes und Knabbereien als 'leckere Kalorien' produzieren. Die Arbeitgeber verordnen ihnen dafür aber eine krasse Lohn-Diät. Das funktioniert so nicht“, sagt Paul Stüber.

Arbeitskampf bei der Lebkuchenfabrik Max Weiss in Neu-Ulm im August - auch damals stand die Produktion still.
Bereits im August gab es bei der Lebkuchenfabrik Max Weiss in Neu-Ulm einen Warnstreik für mehr Lohn. Damals stand die Produktion für 24 Stunden still.

Protestkundgebung Montagfrüh bei Weiss in Neu-Ulm

Beim Warnstreik werde es auch richtig laut: Für Montagfrüh hat die NGG eine Protestkundgebung mit 150 Streikenden vor dem Werkstor der Lebkuchenfabrik in Neu-Ulm angekündigt. Danach gehe es für die Beschäftigten zum zentralen Süßwaren-Protest nach Nürnberg, so die Gewerkschaft.

Die NGG fordert, dass mindestens jeder der mehr als 5.600 Beschäftigten der bayerischen Süßwarenindustrie bald mit 360 Euro mehr pro Monat nach Hause gehen kann. Für Azubis will die Gewerkschaft nach eigenen Angaben 190 Euro zusätzlich im Monat herausholen.

Am kommenden Dienstag plant die Gewerkschaft mit den Arbeitgebern eine nächste Verhandlungsrunde: "Entweder machen die Süßwarenproduzenten einen gewaltigen Lohnschritt nach vorne – oder bei Max Weiss in Neu-Ulm läuft bald für längere Zeit kein Lebkuchen mehr vom Band“, hat Gewerkschaftssekretär Paul Stüber laut Mitteilung angekündigt.

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