Eine Demonstration der Alternative für Deutschland (AfD) in der Stuttgarter Innenstadt und mehrere Gegenveranstaltungen haben am Samstagnachmittag für einen Großeinsatz der Polizei gesorgt. Der Landesvorstand der AfD Baden-Württemberg hatte zu einer Kundgebung aufgerufen unter dem Motto "Wehrt euch gegen Armut, Not & Kälte". Mit 1.000 Teilnehmenden rechnete die AfD. Gekommen waren nach Polizeiangaben aber weniger als die Hälfte. Die Polizei war mit einem Großaufgebot und zwei Wasserwerfern vor Ort. Eingesetzt wurden diese nicht.
AfD fordert eine bessere Energiepolitik
Gastredner bei der Kundgebung waren die AfD-Bundes- und Landtagsabgeordneten Dirk Spaniel, Rüdiger Klos, Emil Sänze und Markus Frohnmaier. Die AfD fordert unter anderem ein Ende der Inflation und der Sanktionen gegen Russland sowie eine bessere Energiepolitik der Bundesregierung.
Mehrere Gegendemos - vor allem aus dem linken Spektrum
Zu Gegendemonstrationen hatten die Gewerkschaft ver.di, das Bündnis "Aufstehen gegen Rassismus Stuttgart" und Privatpersonen aufgerufen. Mehrere Hundert Gegendemonstranten und -demonstrantinnen versammelten sich laut Polizei vor dem Marktplatz.
Ordnungsbürgermeister "unglücklich" über Zeitpunkt der Demos
Stuttgarts Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, Clemens Maier, kritisierte gegenüber dem SWR den Zeitpunkt der Demonstrationen: "Wir sind nicht glücklich damit, dass die Partei meint, sich an einem Samstagnachmittag mit knapp 400 Gleichgesinnten ausgerechnet auf dem Marktplatz zusammenfinden zu müssen." Den Anmeldern sei klar gewesen, dass die Händler auf den Umsatz angewiesen seien und eine Demo im Herzen der Stadt großes Störpotential habe. Unglücklich sei man auch "mit der bewussten Eskalation und der Blockadeaktion der Gegendemonstranten", so Maier.
Rund 90 Personen kurzzeitig eingekesselt
Nach dem Ende der Kundgebung behinderten Gegendemonstranten laut Polizei den Bühnen-Lkw der AfD bei der Ausfahrt vom Marktplatz. Dabei hätten mehrere Dutzend Menschen eine Straße blockiert, hieß es. Da sie die Fahrbahn nicht verlassen hätten, seien sie kurzzeitig eingekesselt worden, um ihre Personalien festzustellen. Insgesamt sei die Stimmung friedlich gewesen, so die Polizei.