In der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY Ungelöst" wurden am Mittwochabend Hinweise und Zeugen für den Fall einer toten Frau aus Schwaikheim (Rems-Murr-Kreis) gesucht und für die Schüsse auf Politiker Georg Gallus (FDP) in Hattenhofen (Kreis Göppingen). In beiden Fällen hat die Polizei noch keine tatverdächtige Person verhaftet. In einem Fall wird nun aber ein potentieller Zeuge per Phantombild gesucht.
Tote im Garten: Phantombild von möglichem Zeugen
Nachdem Ende September eine 75-jährige Seniorin tot in einem Garten in Schwaikheim gefunden wurde, geht die Polizei von einem Gewaltverbrechen aus. Einen möglichen wichtigen Zeugen für die Tat im Rems-Murr-Kreis sucht die Polizei mittlerweile mit Hilfe eines Phantombilds. Der gesuchte Mann soll zwischen 17 bis 25 Jahre alt sein und sich zur Tatzeit in der Nähe der Gartengrundstücke aufgehalten haben. Er wurde in der Verlängerung des Frauenweges zwischen Schwaikheim und Winnenden von anderen Zeugen gesehen.
Im Fall der getöteten Seniorin haben die Staatsanwaltschaft und die Polizei in Waiblingen schon über 300 Spuren gesichert und ausgewertet. Für Hinweise, die dazu beitragen einen Täter zu finden, lobt die Staatsanwaltschaft Stuttgart aktuell 5.000 Euro aus. Hinweise können per Telefon oder auch online anonym an die sogenannte SOKO Garten weitergeleitet werden.
Schüsse auf Georg Gallus bei Aktenzeichen XY
Ein anderer Fall aus der Region Stuttgart zu dem bei "Aktenzeichen XY" noch einmal zu Hinweisen aufgerufen wurde, ist der Fall von Georg Gallus. Im März 2023 wurde auf den Landwirt und FDP-Kommunalpolitiker Georg Gallus in seinem Haus in Hattenhofen (Kreis Göppingen) geschossen. Er befand sich im Wohnzimmer, als die Kugeln durch das Fenster kamen. Der damals 65-Jährige wurde durch die Schüsse schwer verletzt und stand nach dem Mordanschlag während seines Krankenhausaufenthaltes unter Polizeischutz.
Physisch gehe es im mittlerweile aber wieder gut, erzählte Gallus dem SWR in einem Interview am Dienstag. Vier Kugeln seien ihm entfernt worden. "Aber das macht natürlich was mit einem", sagt er über die psychischen Folgen. Er leide seit dem Attentat an Schlafstörungen, das sei quälend. Auch die Atmosphäre auf seinem Hof, wo das Ganze passiert ist, habe sich verändert. Und das Passierte habe man jeden Tag vor Augen.
Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen ein Nach Tat vor einem Jahr: Schüsse auf FDP-Politiker Georg Gallus weiterhin ungeklärt
Rund ein Jahr nach dem Anschlag auf den FDP-Politiker Georg Gallus stellt die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen ein. Alle Untersuchungen hätten keine Erkenntnisse gebracht.
Attentat hat immer noch Folgen auf Leben von Gallus
Die Ermittlungen wurden Anfang des Jahres zwar eingestellt, aber versuchter Mord verjährt nicht. Über seinen Fall in der Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" sagt Gallus: "Ich erhoffe mir, dass das aufgeklärt wird, dass man den Täter findet. Weil ich glaube schon, dass es mir wieder besser ginge, wenn diese Person hinter Schloss und Riegel sitzt." Denn bisher ist laut Polizei auch weiterhin unklar, warum überhaupt auf den Politiker geschossen wurde.
Deshalb müsse sich Gallus auch immer noch bedeckt halten, erzählt er im SWR-Interview. Er dürfe beispielsweise nicht auf Anwesenheitslisten für politische Veranstaltungen erscheinen, sei vom Landeskriminalamt geschult worden. "Dieses ständige Aufmerksam-Sein, egal wo ich bin, die Umgebung scannen und sich fragen 'Verhalte ich mich richtig'?", sagt Gallus. Außerdem würde seine Familie darunter leiden, beispielsweise sein Sohn und dessen Verlobte, die ihn damals auch gefunden und erstversorgt hatten. Dennoch versuche er positiv in die Zukunft zu blicken, so Gallus: "Sonst hätte ich das nicht überstanden."