Im Zusammenhang mit den Schüssen auf den Politiker Georg Gallus (FDP) aus Hattenhofen (Kreis Göppingen) sind bei der Kriminalpolizei neue Hinweise eingegangen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm am Donnerstag mit. Am Mittwochabend wurden in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY Ungelöst" Hinweise und Zeugen für die Schüsse auf den Politiker Gallus sowie für den Fall einer toten Frau aus Schwaikheim (Rems-Murr-Kreis) gesucht.
Schüsse auf Georg Gallus bei Aktenzeichen XY
Die Polizei spricht von sechs neuen Hinweisen im Fall von Georg Gallus. Diese würden nun geprüft, hieß es am Donnerstagvormittag. Im März 2023 wurde auf den Landwirt und FDP-Kommunalpolitiker Georg Gallus in seinem Haus geschossen. Er befand sich im Wohnzimmer, als die Kugeln durch das Fenster kamen. Der damals 65-Jährige wurde durch die Schüsse schwer verletzt und stand nach dem Mordanschlag während seines Krankenhausaufenthaltes unter Polizeischutz.
Physisch gehe es ihm mittlerweile aber wieder gut, erzählte Gallus dem SWR in einem Interview am Dienstag. Vier Kugeln seien ihm entfernt worden. "Aber das macht natürlich was mit einem", sagt er über die psychischen Folgen. Er leide seit dem Attentat an Schlafstörungen, das sei quälend. Auch die Atmosphäre auf seinem Hof, wo das Ganze passiert ist, habe sich verändert. Und das Passierte habe man jeden Tag vor Augen.
Attentat hat immer noch Folgen auf Leben von Gallus
Die Ermittlungen wurden Anfang des Jahres zwar eingestellt, aber versuchter Mord verjährt nicht. Über seinen Fall in der Sendung "Aktenzeichen XY Ungelöst" sagt Gallus: "Ich erhoffe mir, dass das aufgeklärt wird, dass man den Täter findet. Weil ich glaube schon, dass es mir wieder besser ginge, wenn diese Person hinter Schloss und Riegel sitzt." Denn bisher ist laut Polizei auch weiterhin unklar, warum überhaupt auf den Politiker geschossen wurde.
Deshalb müsse sich Gallus auch immer noch bedeckt halten, erzählt er im SWR-Interview. Er dürfe beispielsweise nicht auf Anwesenheitslisten für politische Veranstaltungen erscheinen, sei vom Landeskriminalamt geschult worden. "Dieses ständige Aufmerksam-Sein, egal wo ich bin, die Umgebung scannen und sich fragen 'Verhalte ich mich richtig?'", sagt Gallus. Außerdem würde seine Familie darunter leiden, beispielsweise sein Sohn und dessen Verlobte, die ihn damals auch gefunden und erstversorgt hatten. Dennoch versuche er positiv in die Zukunft zu blicken, so Gallus: "Sonst hätte ich das nicht überstanden."
Tote im Garten: Phantombild von möglichem Zeugen
Nachdem Ende September eine 75-jährige Seniorin tot in einem Garten in Schwaikheim gefunden wurde, geht die Polizei von einem Gewaltverbrechen aus. Einen möglichen wichtigen Zeugen für die Tat im Rems-Murr-Kreis sucht die Polizei mittlerweile mit Hilfe eines Phantombilds. Der gesuchte Mann soll zwischen 17 bis 25 Jahre alt sein und sich zur Tatzeit in der Nähe der Gartengrundstücke aufgehalten haben. Er wurde in der Verlängerung des Frauenweges zwischen Schwaikheim und Winnenden von anderen Zeugen gesehen.
Im Fall der getöteten Seniorin haben die Staatsanwaltschaft und die Polizei in Waiblingen schon über 300 Spuren gesichert und ausgewertet. Für Hinweise, die dazu beitragen einen Täter zu finden, lobt die Staatsanwaltschaft Stuttgart aktuell 5.000 Euro aus. Hinweise können per Telefon oder auch online anonym an die sogenannte SOKO Garten weitergeleitet werden.