Hans Blum und James Last
Hans Blum wurde am 23. Mai 1928 in Hannover geboren. Während seiner Musikausbildung im niedersächsischen Bückeburg, lernte er Hans Last kennen. Last wurde später unter dem Künstlernamen James Last († 2015) weltberühmt. Sie spielten sogar einige Zeit zusammen im von Blum gegründeten Hansen-Quartett. Hans Blums erster eigener Erfolg war 1959 der Song "Charly Brown". Drei Wochen stand er mit dem Lied auf Platz eins in Deutschland. Seine wahre Berufung fand der Musiker in den 60ern jedoch im Komponieren und Texten.
Nur gute Musik machen
Nach dem einen Hit suchte Hans Blum nicht. Er wollte gute Texte schreiben, gute Musik und gute Arrangements machen, so der Musiker. Und doch: Wencke Myhre ("Beiß nicht gleich in jeden Apfel"), Siw Malmkvist ("Harlekin") und Howard Carpendale ("Das schöne Mädchen von Seite 1") gewannen mit den von Hans Blum geschriebenen Liedern die deutschen Schlagerfestspiele. Auch Erik Silvester hatte eine Nummer eins in Brasilien. Graham Bonneys Karriere ist außerdem durch zehn Blum-Songs geprägt worden.
Hans Blum und Alexandra
Und dann war da noch der Song "Zigeunerjunge", der für die Karriere von Schlagersängerin Alexandra maßgeblich war. Ursprünglich wollte das Lied keiner haben. Doch Hans Blum spielte ihr den Song am Klavier vor und sie wählte ihn als ihre allererste Single. In den 70er und 80er Jahren sangen Katja Ebstein, Boney M., Hildegard Knef und viele andere Interpreten die Lieder von Hans Blum.
Aus Hans Blum wird Henry Valentino
Für sich selbst hatte der Songschreiber Mitte der 70er eine neue Gesangsidee. Er schrieb den Song "Ich hab’ dein Knie geseh’n". Doch die Plattenfirma wollte das Lied erst nicht haben. So setzte er sich eine Melone auf, nannte sich Henry Valentino und imitierte Jazzlegende Louis Armstrong. Der Song kletterte auf Platz 11 der Charts. Seine zweite Single "Im Wagen vor mir" machte den Sänger mit der Reibeisenstimme schließlich überall bekannt und ist heute ein Evergreen. Die Geschichte der vermeintlichen "Fahrerin" auf der Autobahn, die sich als langhaariger Mann entpuppt, stand 33 Wochen in den deutschen Charts und blieb stets ein Markenzeichen von Hans Blum alias Henry Valentino.
Am 15. März 2024 ist er im Alter von 95 Jahren in Overath bei Köln gestorben. "Ein langes, von Glück und beeindruckender Schaffenskraft geprägtes Leben ist zu Ende gegangen", erklärte seine Familie. Valentino alias Blum sei zu Hause so gestorben, "wie er es sich gewünscht" habe: "nachts und ganz friedlich."