Was interessiert Sie am meisten?
Heino und seine Ehefrau Hannelore
Darum ist der Sänger noch heute angesagt
Warum tritt Heino mit Brille auf und zeigt seine Augen nicht?
Darum polarisiert Heino
Welchen Beruf erlernte der Schlagersänger?
Mit dieser Idee gelang der Durchbruch
Dieses Trio sorgte für Heinos Erfolge
"Blau blüht der Enzian" – sein großer Hit
Seine eigenen Fernsehshows wie "Sing mit Heino"
Heinos Rathaus-Café und seine Haselnusstorte
Ist Heino noch aktiv als Sänger?
Heino singt Partylieder wie "Layla" und "Geh mal Bier holen"
Sein Erfolgsrezept brachte ihm Ruhm
Heino im Steckbrief
Heino und seine Ehefrau Hannelore
"Die Liebe ist das Gold des Lebens" hatte Heino vor etlichen Jahren mit seiner Hannelore gesungen. Sie gab ihre eigene Karriere als Sängerin und Schauspielerin auf, um die starke Frau hinter ihm zu sein. Hannelore war seine Ehepartnerin und die Triebfeder seiner Karriere. Sie verstarb im November 2023.
44 Jahre lang waren die beiden verheiratet. Ein schwerer Verlust für den Künstler, der trotzdem weiter auf der Bühne steht. So unter anderem mit seinen Kirchenkonzerten, mit denen er große Erfolge feiert und die auf Initiative von Hannelore zurückgehen. Zum 30. Hochzeitstag hatte sie sich von ihm solch ein Konzert gewünscht – es wurde eine ganze Reihe daraus.
Sänger Heino ist Kult
Ob Volkslied, Schlager oder klassische Werke – im Laufe seiner Karriere hat sich Heino immer wieder neu erfunden und schaffte es so zum Kult-Star. Anfangs hat er für ältere Fans produziert, äußerte er im Gespräch mit SWR4.
Doch 2013 überraschte er mit dem Album "Mit freundlichen Grüßen" und zeigte sich damit von einer völlig ungewohnten Seite. Heino interpretierte rockige Songs von Rammstein oder den Ärzten. Ein Geniestreich, denn mit dieser neuen Stilrichtung konnte er auch ein junges Publikum für sich gewinnen.
Der Sänger trat früher ohne Brille auf und zeigte seine Augen
Obwohl er musikalisch immer wieder Neues ausprobierte, blieb er sich optisch weitgehend treu: Seine Fans erkennen ihn seit Jahren an seinen blonden Haaren und der dunklen Sonnenbrille. Diese begann er in den 1970er Jahren wegen seiner Schilddrüsenkrankheit "Morbus Basedow" zu tragen. Die Erkrankung lies seine Augäpfel hervortreten. Seine Augen sind also nicht blind, wie es vermutet wurde. Aus seiner Anfangszeit gibt es auch noch Fotos von Heino ohne Brille.
Das Phänomen Heino spaltet
Kaum ein Sänger unserer Zeit hat die Gemüter derart bewegt und die Meinungen der Zuhörer so gespalten wie Heino. Er wurde verlacht und verteufelt, Neid und Missgunst begleiteten ihn von seinem ersten Erfolg an. Kritiker forschten nach Erklärungen für das "Phänomen Heino". Weil deutsche Volkslieder zu seinem Repertoire gehören, unterstellen ihm manche immer wieder eine rechte politische Gesinnung.
2011 sorgte Heino für Wirbel, als er seinen "Bambi" aus Protest zurückgab. Der Grund: Der Rapper "Bushido" hatte trotz seiner hassvollen Rap-Songs dieselbe Auszeichnung in der Kategorie "Integration" erhalten. In jüngster Zeit provozierte Heino mit seinen Äußerungen zum Gendern, dem er in drastischen Worten eine glatte Absage erteilte.
Trotz der Musik erlernte er einen anderen Beruf
Schon während der Schulzeit drehte sich bei Heino alles um die Musik und er wollte unbedingt Musiker werden. Die Mutter jedoch redete ihm zu, zunächst etwas "Ordentliches" zu lernen. Dennoch erfüllte sie mit ihren geringen finanziellen Mitteln den sehnlichsten Wunsch des Sohnes und kaufte ihm auf Raten ein Akkordeon, das er auf dem Schulweg in einem Geschäft entdeckt hatte.
1952 begann Heino eine Bäcker- und Konditorenlehre. Nach abgelegter Gesellenprüfung gründete er wenige Jahre später eine eigene Band, mit der er Mitte der 1960er Jahre bei einer Modenschau auftrat. Star des Rahmenprogramms war Ralf Bendix, dem die gewaltige Bariton-Stimme des semmelblonden Jungen namens Heino auffiel. Er nahm ihn unter Vertrag und wurde sein Produzent.
Mit diesem Lied gelingt ihm der Durchbruch als Sänger
In einer Zeit, als Beat-Rhythmen und Rockmusik in den Hitparaden vorherrschten, bewies Ralf Bendix "Mut zur Lücke" und setzte auf eine ganz andere Musikrichtung. Heino sollte Lieder singen, die fast schon vergessen waren und auf deren Wiederbelebung das Publikum scheinbar lange gewartet hatte: Wander- und Volkslieder, Shanties, also der große Schatz der deutschen Folklore – präsentiert im zeitgemäßen Sound. Bendix hatte den richtigen Riecher, denn gleich die erste Single "Jenseits des Tales" fand über 100.000 Käufer.
Ein Trio sorgt für Heinos Erfolge
Es konsolidierte sich das Team, welches die nächsten Jahre für die Heino-Erfolge verantwortlich zeichnen sollte. Es bestand aus Erich Becht als Arrangeur und Komponist. Wolfgang Neukirchner, der eigentlich Richter in Essen war, schrieb unter dem Pseudonym Adolf von Kleebsattel die Texte und Dr. Karl-Heinz Schwab alias Ralf Bendix war sein Produzent.
Der Hit "Blau blüht der Enzian"
1972 schlug mit einer Neubearbeitung des Volksliedes "Das Schweizermadel" die Geburtsstunde eines weiteren Markenzeichens: Als "Blau blüht der Enzian" wurde das Lied zu einem seiner größten Hits. Der Titel war so populär, dass er sogar den Sprung auf die Kinoleinwand schaffte und 1973 als Titelsong einer der wenigen noch produzierten Schlagerfilme diente. Sechzehn Jahre später brachte er den Enzian als Hip-Hop-Version auf den Markt und konnte damit auch jugendliche Fans für sich gewinnen.
Die Show "Sing mit Heino" im Fernsehen
"In einer Bar in Mexico", "Die schwarze Barbara", oder "Beim alten Bill in Oklahoma" – in den 1970er Jahren reihte sich Hit an Hit. Viele davon konnte er in über 40 Auftritten in der "ZDF-Hitparade" bei Dieter Thomas Heck vorstellen. 1977 wurde der Sänger selbst Präsentator, als das ZDF mit der Ausstrahlung der Sendereihe "Sing mit Heino" startete. Später moderierte er mit seiner Ehefrau die Volksmusik-Serien "Herzlich willkommen bei Heino und Hannelore" und "Hallo Heino".
Sein Rathaus-Café und die berühmte Haselnusstorte
1996 eröffnete Heino in Bad Münstereifel in Rheinland-Pfalz sein legendär gewordenes "Rathaus-Café", in dem natürlich seine berühmte Haselnusstorte zu bekommen war. Das Lokal wurde zu einer wahren Pilgerstätte. Zur überregionalen Popularität trug die Radiosendung "Herzliche Grüße aus dem Heino Rathaus-Café" bei, in der Heino und Hannelore Gäste und Freunde aus der Unterhaltungsbranche begrüßten. 2012 wurden die Türen dort für immer geschlossen.
Und Tschüss?
2018 veröffentlichte er die CD "Und Tschüss", bei der auch Hannelore und sein Enkel Sebastian mitwirkten. Aber er dachte nicht daran, sich aus dem Showgeschäft zurückzuziehen, denn er tritt weiterhin auf:
Partylieder wie "Layla" und "Geh mal Bier holen"
2023 startete er sogar ein ganz neues Projekt und nahm sich die größten Hits der Partyszene aus den letzten Jahren vor, darunter "Geh mal Bier holen", "Das rote Pferd" oder "Hulapalu". Sogar vor dem umstrittenen Hit "Layla" hat er nicht Halt gemacht und ihn gecovert.
Eine Dame fast gleichen Namens hatte Heino bereits in den 1970er Jahren besungen. Damals war es "Leila", ein Schlager aus den "Goldenen Zwanzigern", der aber ebenfalls wegen des für damalige Verhältnisse gewagten Textes für Gesprächsstoff sorgte.
Seine Lieder und Alben machten ihn vermögend
Vielseitigkeit war und ist bei Heino Trumpf. Er hat viele musikalische Moden überdauert und ist sich dabei immer selbst treu geblieben. Sein Erfolgsrezept lautet: "Bescheidenheit, Fleiß und nochmals Fleiß".
Unzählige Auszeichnungen jeglicher Art sind der Lohn für über 60 erfolgreiche Jahre im Rampenlicht. Mehr als 1.200 Titel hat er aufgenommen und über 55 Millionen Alben verkauft, die ihm ein Vermögen einbrachten. Der Sänger gehört definitiv zu den großen Schlagerlegenden.
Heino im Steckbrief
Leben | Geboren am 13.12.1938 in Düsseldorf als Heinz Georg Kramm. Sein Vater, ein Zahnarzt, fiel im Weltkrieg. Seine Mutter arbeitete z.T. als Putzfrau, um ihn und seine Schwester zu ernähren. |
Ehen | In erster Ehe mit Henriette Heppner, in zweiter Ehe mit Lilo Dahmen, seit 1979 war er mit Hannelore von Auersperg verheiratet. Sohn Uwe stammt aus der ersten Ehe. 1968 wurde er Vater seiner unehelichen Tochter Petra, die sich 2003 das Leben nahm. |
Kritik | Heino erfuhr als Sänger Kritik, als er z.B. alle drei Strophen des Deutschlandliedes auf einer Platte aufnahm ("Lieder aller Deutschen"). Der SPIEGEL bescheinigte ihm ein "blankgeputztes völkisches Image", während Heino in der ZEIT sagte, dass er "nie Gedanken an politische Dinge verschwendet." |
Parodie | Das markante Äußere von Heino war Anlass für viele Parodien (Otto Waalkes in "Otto – Der Film"). Otto Hähnel trat als Heino-Doppelgänger und "Der wahre Heino" auf und zog sich dafür eine Unterlassungsklage des Sängers zu. |
Hundeliebhaber | Pudel waren seine Leidenschaft, bevor er später zusammen mit einem Freund eine Schäferhund-Zucht betrieb. |
Sport | Dem Fußball gilt bis heute sein Interesse. In den 1970er Jahren machte er eine Zeitlang Karate. |
Literatur | "Und sie lieben mich doch" (Autobiographie) "Mein Weg" (Autobiographie) "Mit süßen Grüßen – Das verboten gute Backbuch" |