Die Corona-Krise hat viel verändert
Die Kommunikation ist anders geworden. Früher haben Hass, Schelte, Diffamierung, Herabsetzung die Kommunikation im Netz dominiert, jetzt spielt das keine große Rolle mehr. Ebenso sind die Populisten und ihre kruden Ideologien von der „Bildfläche“ so gut wie verschwunden, sie haben ihre Ideenlosigkeit angesichts der Krise offenbart. Demgegenüber gibt es ein neues Vertrauen der Bürger in die Politik, die die Krise ja gut bewältigt, und auch in die Wissenschaft. Und es gibt eine neue Solidarität innerhalb der Bevölkerung.
Letztlich zeigt diese Krise auch, dass wir vor den falschen Dingen Angst hatten, vor medial aufgebauschten Skandalen, vor aggressiven Ideologen.
Corona bewirkt einen Systemwandel in der Ökonomie
Das System der Ökonomie muss und wird sich umbauen. Es zeigt im Moment, wie verletzlich es ist, es offenbart seine Schwächen. Zum Beispiel zeigt sich gerade jetzt, dass die globalen Lieferketten, die Millionen von Produkten permanent um den Erdball schicken, damit irgendwo ein Auto zusammengebaut werden kann, Unsinn sind. Kommt es da zu kleinen Störungen, hat das große Wirkungen. Dann fehlen plötzlich in bestimmten Regionen Medikamente oder Schutzmasken.
Es wird nach Corona um neue Strukturen des Wirtschaftens gehen – um solche, die global und lokal zugleich sind. Das sind neue resiliente ökonomische Strukturen, die gegen Krisen gewappnet sind.
Eine neue Entschleunigung
Es gibt Menschen, die das merkwürdige „Corona-Syndrom“ haben. Sie erfahren eine extreme Intensivierung des Lebens in der Verlangsamung. Das ist verblüffend. Man findet und erfindet sich in dieser Situation neu, man hat eine neue Perspektive auf die Beziehung zum Nächsten, auf die eigene Familie, auf den Partner. Es ist fast schon so, als würde man in einer neuen Epochen leben, mit neuen Werten und Verhaltensmustern.