Wer fällt das letzte Urteil über ein Kunstwerk? Nicht die Zeitgenossen, sondern die nächste Generation, schreibt der US-amerikanische Maler Robert Henri in seinem 1923 erschienenen Band "The Art Spirit". Wenn der französische Komponist Régis Campo ein Jahrhundert später sein fast gleichnamiges Auftragswerk für das Stuttgarter Staatsorchester zu einer Hommage an den eigenwilligen Künstler erklärt, bekennt er sich zu Henris Ideal einer "Einfachheit". Campo taucht das Einfache in luxuriös leuchtende Farben, spielt mit Licht und Schatten, mit Patterns und Ornamenten.
Von Martina Seeber
Régis Campo:
Art Spirit (2021) für Orchester
Staatsorchester Stuttgart
Leitung: Cornelius Meister