Ihr Außenseitertum hat sie zusammengeschweißt, aber Scott trampelt in seiner Egomanie alles nieder. Das ist natürlich auf den ersten Blick sehr lustig und hat einen komödiantischen Drive.
In der Anfangsszene legt Scott eine rasante Trunkenheitsfahrt hin“. Ich bin der beste betrunkene Autofahrer der Welt“, sagt er über sich selbst. Das mag sogar stimmen; ungünstig wird es eben nur, wenn die kleinen Kinder dabei auf der Rückbank sitzen.
In Wahrheit sind das Leben und die Liebe und deren Scheitern eben nicht lustig, sondern auch tragisch. Sarah ist Krankenschwester von Beruf, eine handfeste Frau mit Witz und Temperament.
All das ergibt sich aus den prächtigen Dialogen, die Scott McClanahan schreiben kann und die der Schriftsteller Clemens J. Setz treffend ins Deutsche übertragen hat. Psychologie oder Introspektive gibt es nicht in diesem Roman. Nur die blanke Unmittelbarkeit und die satirischen Funken, die sich daraus schlagen lassen.
Scott ist im Übrigen Lehrer, das macht seine Soziopathie noch unheimlicher.
Irgendwann kommt noch ein blinder und stinkender Mops ins Spiel. Dann wird erst recht deutlich: All das sind vereinsamte Existenzen, Randfiguren, die sich aneinander klammern und doch nicht miteinander zurechtkommen.
Die alte Frage bleibt in der Schwebe: Ist es eine Komödie? Ist es eine Tragödie? In jedem Fall ist es tief berührend.