SWR1: Weshalb entstehen Körpergerüche, wenn es heiß ist?
Carla Richter: Schweiß an sich ist erst mal geruchsfrei und besteht zu 99 Prozent aus Wasser. Ein Anteil ist Kochsalz, dazu kommen noch Säuren, Proteine, Fette und Hormone. Wir fangen an zu müffeln, wenn Bakterien, die ganz normal auf unserer Haut vorkommen, diese Bestandteile zersetzen. Das passiert vor allem an feuchten und warmen Stellen, wie unseren Achselhöhlen oder in engen Schuhen.
SWR1: Wie wirken Deos überhaupt und welche verschiedenen Arten gibt es?
Richter: Es gibt Deodorants und Antitranspirante. Deos wirken bakterienhemmend und stoppen das Müffeln, weil sie die Bakterien am Zersetzen vom Schweiß hindern. Die meisten Deos sind außerdem mit Parfüm versetzt und überlagern somit den eigenen Körpergeruch.
Antitranspirants verringern die Schweißmenge um bis zu 60 Prozent, in dem sie die Schweißdrüsen verengen. Das geht dank Aluminiumsalzen. Weil weniger Schweiß da ist, können sich die Bakterien nicht mehr so gut vermehren und es entsteht weniger Körpergeruch. Antitranspirante behindern aber nicht die Temperaturregulation des Körpers, wirken antibakteriell und sind somit auch Deos.
SWR1: Weshalb machen manche Deos Flecken auf dem T-Shirt?
Richter: Das liegt an den Aluminiumsalzen. Diese Salze reagieren mit dem Talg auf unserer Haut und dem Schweiß. Die gelben und weißen Flecken unter den Achseln sieht man dann auf unseren Klamotten. Kalkiges Wasser und bestimmte Tenside im Waschmittel verstärken die Flecken sogar. Dagegen helfen Hausmittel, wie verdünnte Zitronensäure oder Essigessenz.
SWR1: Wirken Deos tatsächlich 48 Stunden, wie es manche Werbung verspricht?
Richter: Mittlerweile gibt es gute Deos, die lange und gut wirken. Klar ist, wenn Aluminiumsalze drin sind, wirkt es auch länger. Öko-Test hat 51 verschiedene Deos getestet und da kam raus, dass alle Deos sehr individuell wirken. Bei einer Person hält ein Deo vielleicht 48 Stunden lang unangenehme Gerüche fern, dasselbe Deo kann bei jemand anderem schon nach einem halben Tag an Wirkung verlieren.
SWR1: Welche Alternativen und "Hausmittelchen" gibt es?
Richter: Zum Beispiel Teebaumöl. Das muss man mit anderem pflanzlichem Öl mischen und mit den Händen auftragen. Auch Apfelessig hilft zumindest leicht gegen Schweißgeruch. Den muss man abends mit einem Wattepad auftragen und über Nacht einwirken lassen. Es soll die Poren zusammenziehen. Aus Natron kann man auch Deo machen, zum Beispiel als Deocreme mit Sheabutter und Kokosöl.
SWR1: Wie gut hilft Natron?
Richter: Natron verhindert, dass Schweiß unangenehm riecht. Es wirkt antibakteriell und verhindert, dass die Bakterien auf unserer Haut den Schweiß zersetzen. Wenn man Natron als Deo benutzt, muss man sich auch keine Sorgen mehr um Flecken auf Klamotten machen. Man kann sich Natron-Pulver in kleinen Mengen direkt unter die Achseln reiben oder mit einer Körperlotion mischen und auftragen. Gegen Fußschweiß kann man es auch einfach in die Schuhe streuen.