- Was passiert in der Nacht zu Sonntag?
- Vor oder zurück - Gibt es eine gute Eselsbrücke?
- Warum ist die Zeitumstellung so umstritten?
- Welche Argumente gibt es für eine ständige Sommerzeit?
- Was spricht gegen eine ständige Sommerzeit?
- Wie lange gibt es die Zeitumstellung schon?
- Wie ist das mit der Abschaffung der Zeitumstellung?
- Wann wird die Zeitumstellung nun abgeschafft?
1. Was passiert in der Nacht zu Sonntag?
Das Wichtigste zuerst: Die Uhren werden am Sonntag, den 31. März 2024 um zwei Uhr in der Nacht um eine Stunde vorgestellt auf drei Uhr. Die Nacht ist also einmalig 60 Minuten kürzer. Die gute Nachricht: Es bleibt abends länger hell!
2. Vor oder zurück - Gibt es dafür eine gute Eselsbrücke?
Eine der bekanntesten Eselsbrücken ist der Vergleich zu Gartenmöbeln. Im Sommer werden die Gartenmöbel nach draußen vor das Haus gebracht. Also wird die Uhr vorgestellt. Im Herbst oder zu Beginn des Winters werden die Gartenmöbel zurück ins Haus oder den Schuppen gestellt und genau so stellt man auch die Uhr zurück.
3. Warum ist die Zeitumstellung so umstritten?
Kritiker argumentieren, dass die zweimalige Umstellung pro Jahr den Biorhythmus von Menschen und auch von Nutztieren durcheinander bringt. Das führe bei vielen Menschen zu gesundheitlichen Problemen, darunter vor allem Schlafprobleme und Konzentrationsschwierigkeiten. Wissenschaftler unterstreichen zudem, dass die Zeitumstellung, anders als zunächst vermutet, nicht zur Energieeinsparung beiträgt: Zwar werde im Sommer tatsächlich weniger Strom für Licht verbraucht. Im Frühjahr und Herbst werde jedoch in den Morgenstunden auch mehr geheizt.
4. Welche Argumente gibt es für eine ständige Sommerzeit?
Sie würde im Winter abends für längeres Tageslicht sorgen. Viele Befürworter sehen darin einen Gewinn für Gesundheit und Leistungsfähigkeit.
5. Was spricht dagegen?
Eine ständige Sommerzeit würde bedeuten, dass es im Winter teilweise erst gegen neun Uhr morgens hell würde. So würden etwa Schüler die ersten Unterrichtsstunden noch im Dunkeln absolvieren. Das erhöht nach Einschätzung mancher Mediziner die Gefahr von Depressionen.
6. Wie lange gibt es die Zeitumstellung schon?
Im Deutschen Reich gibt es erst seit 1893 überhaupt eine einheitliche Uhrzeit. Damals wurde die sogenannte Mitteleuropäische Zeit festgelegt. Von 1916 bis 1919 und von 1940 bis 1949 wurde allerdings eine eigene Sommerzeit eingeführt - vor allem, um das Tageslicht in Landwirtschaft und Rüstungsindustrie besser nutzen zu können.
Zwischen 1950 und 1979 drehte Deutschland nicht an den Uhren. Erst im Zuge der Ölkrise führten beide deutschen Staaten wieder eine Sommerzeit ein, um Energie zu sparen. Bis 1996 wurden die unterschiedlichen Sommerzeitregelungen in der Europäischen Union vereinheitlicht. Seitdem stellt Deutschland die Uhren von Ende März bis Ende Oktober um.
7. Wie ist das mit der Abschaffung der Zeitumstellung?
Seit Jahren zeigen Umfragen, dass die Zeitumstellung in vielen europäischen Ländern sehr unbeliebt ist. Deshalb hat die EU-Kommission, um vor den Europawahlen 2019 Handlungsfähigkeit und Bürgernähe zu demonstrieren, eine Online-Umfrage in der EU gestartet. Dabei sprachen sich 84 Prozent der rund 4,6 Millionen Teilnehmer, darunter 3 Millionen Deutsche, für eine Abschaffung aus; die meisten Menschen votierten für eine dauerhafte Sommerzeit. Auch die Bundesregierung ist für dieses Modell.
8. Wann wird die Zeitumstellung nun abgeschafft?
Als Konsequenz schlug die Kommission vor, die Zeitumstellung in Europa zu beenden und es den Mitgliedstaaten zu überlassen, zu entscheiden, ob sie dauerhaft die Winter- oder die Sommerzeit haben möchten. Das Europaparlament sprach sich aus, die Umstellung 2021 abzuschaffen. Das ist bisher nicht geschehen.
Ein Flickenteppich verschiedener Zeitzonen unter Nachbarstaaten soll vermieden werden. Allerdings gibt es im Kreis der EU-Staaten weiter keine einheitliche Position, welche Zeit künftig gelten soll. Fiele die Zeitumstellung tatsächlich weg, gäbe es zwei Szenarien:
- "Ewige Sommerzeit": Die Sonne würde in Deutschland am kürzesten Tag des Jahres erst gegen 9:30 Uhr morgens aufgehen.
- Bei der dauerhaften Winterzeit würde die Sonne am längsten Tag des Jahres schon kurz nach 20:30 Uhr untergehen.