Tipps von Ernährungsexpertin Anne Iburg

Welches Öl nehme ich für welche Speisen?

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Moderator/in
Hanns Lohmann
Hanns Lohmann

Die einen braten ihr Schnitzel oder die Bratkartoffeln mit Sonnenblumenöl, die anderen bevorzugen Butterschmalz. Welches Öl sich am besten zum Braten oder für den Salat eignet, weiß Ernährungsexpertin Anne Iburg. Sie ist Autorin mehrerer Bücher über Ernährungsthemen, auch über Öle und Fette.

SWR1: Gibt es eine eierlegende Wollmilchsau beim Öl? Also eines, das man eigentlich für fast alles nehmen kann und das auch noch gesund ist?

Anne Iburg: Ja, das gibt es, und zwar das Olivenöl.

SWR1: Sind wir damit fertig?

Iburg: Nein, damit sind wir nicht fertig. Man kann das auch noch verfeinern. Es gibt ja auch viele Meinungen, was das Beste ist. Und dann gibt es auch noch die Frage: wie schmeckt es? Es gibt es ja Leute, die mögen kein Olivenöl.

SWR1: Rapsöl gilt als sehr gesund. Gerade, wenn es kalt gepresst ist. Eignet sich das auch zum Braten beispielsweise von Fleisch in der Pfanne?

Rapsöl lässt sich relativ hoch erhitzen.

Iburg: Ja, Rapsöl eignet sich auch. Ob es kalt gepresst immer funktioniert, kann man so eindeutig nicht sagen. Aber es steht letztlich auf der Flaschen drauf, wenn es nicht erhitzt werden darf. Das hat damit zu tun, wie gut das Rapsöl nach der Pressung gefiltert worden ist. Wenn da viele Rückstände drin sind, dann sind eben diese Rückstände das Problem beim Erhitzen. Aber Rapsöl lässt sich relativ hoch erhitzen.

Öl in zwei Glasflaschen

SWR1: Leinöl gilt auch als sehr gesund. Warum eigentlich?

Iburg: Ja, weil es so viele Omega-3-Fettsäuren hat. Ungefähr 50 Prozent des Öles sind Omega-3-Fettsäuren. Aber die mögen die Hitze nicht so, wenigstens nicht die Hitze in der Pfanne oder im Topf. Das heißt, die kann ich wirklich nur für die kalte Küche verwenden.

Wenn es also richtig, richtig heiß in der Pfanne wird, habe ich mit Kokosöl die größte Sicherheit.

SWR1: Was haben Sie außer Olivenöl zu Hause in der Küche?

Iburg: Ich habe in meiner Küche auf jeden Fall Olivenöl, Rapsöl und Leinöl. Und dann wechselt das. Dann habe ich mal ein schönes Walnussöl, um den Salat zu verfeinern. Oder ich habe auch mal ein schönes Sesamöl, um schön asiatisch zu kochen. Dann habe ich ab und zu auch Kokosöl, wenn ich ein Steak braten will. Wenn es also richtig, richtig heiß in der Pfanne wird, habe ich mit Kokosöl die größte Sicherheit, dass keine Fettsäuren sich verändern zum gesundheitlich negativen Produkt.

SWR: Wer es also übersichtlich und einfach haben will, kann im Grunde immer zum Olivenöl greifen - egal ob für einen Pfannengericht oder auch für den Salat?

Iburg: Ja, aber auch bei Olivenöl kann es sein, dass es nicht stark gefiltert worden ist, dass es für die Pfanne eben nicht geeignet ist zum Erhitzen. Wenn es nicht dafür geeignet ist, steht es auf dem Produkt drauf.

Das Gespräch führte SWR1 Moderator Hanns Lohmann.

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