Lukas Brock, 35, und Thomas Ley, 28, vom Bauhof der Verbandsgemeinde Altenahr lieben ihren Job, die Gemeinde in Schuss zu halten. Im Gespräch mit Veit Berthold springt der Funke schnell über.
SWR1: Auf dem Bauhof Altenahr sind Thomas und Lukas, beide im Neonanzug. Lukas, wie trägt sich so eine Verkleidung, die man auf 1.000 Kilometer sieht?
Lukas Brock: Die trägt eigentlich ganz gut! Es ist halt schön, dass man von Weitem gesehen wird. Hier fahren auch manchmal LKW entlang und dann hatten wir das auch schon mal, dass man fast überfahren wird. Von daher ist das eigentlich eine schöne Sache.
SWR1: Thomas, Du hast gerade gesagt, im Grunde seid Ihr zwar echte Kerle, aber Mädchen für alles …
Thomas Ley: Ja, das stimmt. Wir machen theoretisch alles, was in der Gemeinde anliegt. Wenn es zum Beispiel stark regnet, die Regeneinläufe sauber halten, die Friedhof-Bewirtschaftung, Wanderwege parat halten. Oder auch Bäume, die umgekippt sind, wegschneiden. Eigentlich alles rundherum.
SWR1: Lukas, Ihr beide arbeitet den ganzen Tag im Duo zusammen. Wie wichtig ist da der Zusammenhalt, dass man sich gut versteht?
Brock: Das ist bei uns beiden überhaupt gar kein Problem. Wir kennen uns schon von vorher. Ich habe nie ein Problem auf die Arbeit zu gehen, weil ich weiß, mit Thomas wird das ein lustiger Tag. Hier ist halt Heimat und dann kann man da auch was Gutes tun. Finde ich eigentlich ganz cool!
SWR1: Thomas, sagt man drei Jahre nach der Flut, da ist jetzt schon wahnsinnig viel geschafft? Oder ist es eher so, dass man sagt, da muss noch ganz viel passieren?
Ley: Wenn man zum Beispiel die Bahn sieht. Was ich mir nicht vorstellen konnte, ist, dass die 2025 wieder fahren wird. Wenn man jeden Tag an den Baustellen vorbeifährt, da passiert einiges. Was hier und da bei anderen Sachen eher schleppend verläuft, läuft da perfekt.
SWR1 Ahrtalwoche 2024 Drei Jahre nach der Flut: Wie geht es dir, Ahrtal?
Drei Jahre nach der Flut im Ahrtal: Der Wiederaufbau geht voran, und seit der Schicksalsnacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 ist viel passiert.
SWR1: Ist das Ahrtal eine Gegend, in der man sich vor allen Dingen im Moment darauf konzentriert, dass wieder alles funktioniert, oder gibt es hier auch schon wieder richtig viel Spaß?
Brock: Die Feste, die wieder da sind, die sind meistens auch wieder gut gefüllt. Das ist auch schön so. […] Aber wenn man Fußball spielen will, muss man in die Eifel fahren oder hoch in die Grafschaft. Das ist dann für Leute, die keinen Führerschein haben oder erst 15 oder 16 sind, problematisch. Die Eltern müssen die dann dahin fahren, das war früher besser.
SWR1: Vielleicht kommt das ja wieder. Ich wünsche Euch weiterhin viel Spaß an Eurer Arbeit und dass Ihr auch weiter so viel positives Feedback dafür bekommt. Auffallen tut Ihr ja schon in Euren neongelben Anzügen.
Ley: Wir sind auf jeden Fall für alle da, wenn sie Hilfe brauchen …
Das Gespräch führte Veit Berthold.