Zwar hat es im Frühjahr relativ viel geregnet, doch aufgrund der überdurchschnittlichen Trockenheit der letzten Jahre sind die Böden ausgedörrt und das Grundwasser vielerorts abgesunken, so die Umweltschutzorganisation BUND.
Kleine Auslöser mit fatalen Folgen | Waldbrandgefahr verringern
Manchmal reicht ein kleiner Auslöser und der Wald brennt. Weltweit sind mehr als 90 Prozent aller Waldbrände direkt oder indirekt auf menschliches Handeln zurückzuführen, so der World Wide Fund For Nature (WWF).
Was Sie tun können
Waldbaden ist gerade angesagt. Grundsätzlich kein Problem – aber bitte achtsam! Im Wald gilt: Bitte nicht rauchen! Die Asche lässt sich nicht immer kontrollieren und kann schnell zu einem Brand führen. Rauchen im Wald ist in Rheinland-Pfalz ganzjährig verboten. Eigentlich selbstverständlich, aber dennoch erwähnenswert ist der Hinweis, dass Feuermachen und Grillen im Wald grundsätzlich gefährlich sind. Ein kleiner Funke kann reichen, um ein Feuer zu entfachen, das nicht mehr zu kontrollieren ist.
Scherben – wohl eher keine Gefahr
Normales Glas löst wahrscheinlich keine Waldbrände aus. Zu diesem Ergebnis kommt der Deutsche Wetterdienst in Braunschweig, der dazu vor längerer Zeit ein Experiment gemacht hat. Abgesehen von der ungeeigneten Beschaffenheit der Flaschen und ihrer Bruchstücke dürfte eine Glasscherbe ja nicht auf dem Boden liegen, sondern müsste sich im Abstand von 20 bis 30 Zentimetern über dem Waldboden befinden, um überhaupt als Brennglas zu wirken.
Brennglas-Effekt Können Glasscherben einen Waldbrand auslösen?
Achtlos weggeworfene Flaschen und Glasscherben werden immer wieder als Brandursache angeführt. Doch können sie wirklich einen Waldbrand auslösen?
Mit dem Auto zum Wald – Sind Motoren gefährlich?
Stellen Sie in der warmen Jahreszeit nie Ihr Auto oder Motorrad am Wegesrand ab. Die heißen Katalysatoren können trockenes Unterholz leicht in Brand setzen.
Bei Brand und Rauch: schnell reagieren
Entdecken Sie einen Brand oder Rauch im Wald, rufen Sie umgehend die Feuerwehr (112). Wenn Sie nicht wissen, wo genau Sie und der Brand sich genau befinden, kann die App "Hilfe im Wald" helfen. Diese zeigt alle Rettungspunkte in Ihrer Umgebung an, die Sie der Feuerwehr oder dem Rettungsdienst zur Orientierung durchgeben können.
Begeben Sie sich aus der Gefahrenzone. Hierbei gilt: Nie gegen die Windrichtung gehen, da Ihnen das Feuer sonst mit dem Wind entgegen kommen könnte.
Sind Sie in Sicherheit, bleiben Sie noch in der Nähe, sodass Sie der Feuerwehr bei der Lokalisierung des Brandes behilflich sein können.
Gut informiert in den Wald
Natürlich bedeutet die generelle Waldbrandgefahr nicht, dass Sie nicht mehr in den Wald gehen sollten. Gut informiert zu sein, wann und wo die Waldbrandgefahr besonders hoch ist, kann aber bei der Entscheidung helfen, ob man an einem heißen Sommertag wirklich den Schutz des Waldes aufsuchen sollte.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erstellt jeden Tag eine auf meteorologischen Daten basierende Karte, die die Waldbrandgefahr in Deutschland aufzeigt. Einbezogen werden darin die Mittagstemperaturen, relative Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und die Niederschlagsmengen.
Neben tagesaktuellen Daten, sind Baumartenzusammensetzung, Bodenart, Bodenvegetation und Totholzanteile weitere Faktoren, die die Brandgefahr beeinflussen. Laut Umweltbundesamt sind Nadelholzbestände (rechnerisch rund 54 Prozent der bundesweiten Waldfläche) deutlich häufiger von Waldbränden betroffen als von Laubholzarten dominierte Wälder. Für weitere Informationen, wie die Wälder in Ihrem Forstrevier beschaffen sind, können Sie das für Ihr Forstrevier zuständige Forstamt kontaktieren.
Weitere Informationen
- Ursachen und ökonomische Schäden von Waldbränden in Deutschland vom Umweltbundesamt
- Waldknigge für Rheinland-Pfalz vom Umweltministerium Rheinland-Pfalz
- "Graslandfeuerindex" vom Deutschen Wetterdienst für Waldbereiche mit offeneren Graslandschaften